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Bestseller-Autor Peter Prange erzählt die Geschichte der Bundesrepublik

(Foto: Björn Othlinghaus)
Bestseller-Autor Peter Prange („Das Bernstein-Amulett“) war in Lüdenscheid zu Gast. (Foto: Björn Othlinghaus).

Der Stadtfrauenverband hatte am Mittwoch, 8. November 2017, in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Lüdenscheid einen prominenten Gast ins Personalrestaurant der Sparkasse am Sauerfeld eingeladen.

Bestseller-Autor Peter Prange, der sich sowohl als Roman-, Sachbuch- und Drehbuchautor einen Namen gemacht hat und insgesamt bereits 2,5 Millionen Bücher verkaufte, wurde unter anderem durch die Verfilmung seines Romans „Das Bernstein-Amulett“ bekannt, die im Jahr 2004 in der ARD uraufgeführt wurde.

Die Lesung auf dem Buch "Unsere wunderbaren Jahre", zu der der Stadtfrauenverband eingeladen hatte, stieß auf große Resonanz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Lesung auf dem Buch „Unsere wunderbaren Jahre“, zu der der Stadtfrauenverband eingeladen hatte, stieß auf große Resonanz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Diesmal hatte Prange allerdings mit „Unsere wunderbaren Jahre“ ein Buch im Gepäck, das nicht nur in der Region spielt, genauer gesagt in seinem Heimatort Altena, sondern die Geschichte der Bundesrepublik von der Einführung der Deutschen Mark bis zum Euro farbenfroh widerspiegelt. Der mit mehr als 1100 Seiten überaus voluminöse Wälzer begleitet das Schicksal von sechs jungen Menschen, die sich in Altena jene 40 DM abholen, die jeder Bürger anlässlich der Einführung der Deutschen Mark erhielt. Dieses damals durchaus üppige Startgeld investieren alle in völlig unterschiedliche Dinge, was ihr zukünftiges Leben in mannigfaltiger Hinsicht beeinflussen wird. Im Anschluss an die Begrüßung durch die stellvertretende Vorsitzende des Stadtfrauenverbandes, Ulrike Dellmann, erläuterte Prange, der selbst in Altena geboren wurde, vor der eigentlichen Lesung ausführlich und anschaulich die Entstehungsgeschichte des Werkes, das er als „Buch seines Lebens“ bezeichnet. „Schreiben kann oft etwas sein für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat“, betont der Autor. Nicht selten habe er drei Monate am PC gesessen und letztlich nichts brauchbares zustande gebracht. Ganz anders sei es jedoch bei „Unsere wunderbaren Jahre“ gewesen. „Da habe ich sieben Tage die Woche wie eine Besessener und bis zur völligen Erschöpfung gearbeitet, und die Geschichten sind nur so aus mir herausgeflossen“, erinnert sich Peter Prange. Auslöser und Antriebsfeder, das Werk zu realisieren, war ein Päckchen von Liebesbriefen seiner Eltern, die er nach deren Tod fand.

Peter Prange verstand es, seine Zuhörer nicht nur durch die Lesung aus seinem Buch, sondern auch durch seine anschaulichen Erzählungen zu fesseln. (Foto: Björn Othlinghaus)

Peter Prange verstand es, seine Zuhörer nicht nur durch die Lesung aus seinem Buch, sondern auch durch seine anschaulichen Erzählungen zu fesseln. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Ich hatte zunächst Skrupel, sie zu lesen, aber ich kam zu dem Ergebnis, dass sie wohl nichts dagegen gehabt hätten“, erklärt der Autor. Also öffnete er eine gute Flasche Wein für den feierlichen und für ihn ergreifenden Abend, bei dem er seine Eltern aus einem ganz anderen Blickwinkel als bisher kennenlernte – als junge Menschen am Anfang ihres Lebens, aber auch als Menschen ihrer Zeit. Der Umstand, dass die Rohlinge der Deutschen Mark tatsächlich in Altena hergestellt wurden, bewegte Prange endgültig dazu, das Werk zu realisieren und es in seiner Heimatstadt spielen zu lassen. Herausgekommen ist ein unterhaltsames Buch mit viele bunten Charakteren, die bestens ins Sauerland passen, vielen Schilderungen von Gebräuchen und Traditionen wie dem Schützenfest, das der Autor, der inzwischen nicht mehr in Altena lebt, alle drei Jahre gern wieder besucht.

Viele ließen sich ihre Bücher am Ende der Lesung signieren und wechselten noch einige Worte mit dem Autor.(Foto: Björn Othlinghaus)

Viele ließen sich ihre Bücher am Ende der Lesung signieren und wechselten noch einige Worte mit dem Autor.(Foto: Björn Othlinghaus)

Prange beschreibt die Nachkriegs-Zeit nicht als schwere Zeit, sondern, wie er es von seinen Eltern vermittelt bekam, als eine Phase, in der die Menschen glücklich waren, dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein und dabei viel arbeiteten, aber auch viel feierten. Manche entwickelten auch kreative Arten, Geld dazu zu verdienen – so gibt zum Beispiel einer der Protagonisten des Romans Tanzstunden, obwohl er das Tanzen eigentlich gar nicht professionell gelernt hat. Eine Geschichte, die wie so vieles im Roman auf waren Begebenheiten beruht. Im Anschluss an die unterhaltsamen Erzählungen und die ausführliche, lebendige Lesung signierte der Autor noch ausgiebig Bücher und sprach mit den in großer Zahl erschienenen Gästen. Weitere Infos: www.peterprange.de.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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