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Celtic Voyager und Mythemia beim „Mittelalterfolk in Rock“

(Foto: Björn Othlinghaus)
Celtic Voyager in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Einen Leckerbissen für Fans mittelalterlicher Musik und irischer Klänge im Rock-Gewand hatte am 27. März 2016 (Ostersonntag) die Lüdenscheider Event-Gaststätte Dahlmann in Lüdenscheid zu bieten. Unter dem Motto „Mittelalterfolk in Rock“ heizten zwei Formationen dieses Genres auf der Bühne im Saal ein.

Den Auftakt machten „Celtic Voyager“, die überwiegend irische Traditionals, aber auch schottische Musik und Werke aus dem 16. Jahrhundert mit zeitgemäßem Rock würzen.

Jeanette Scherf und Christina Fassbender, die beiden Sängerinnen von Celtic Voyager. (Foto: Björn Othlinghaus)

Jeanette Scherf und Christina Fassbender, die beiden Sängerinnen von Celtic Voyager. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Wittener Formation besteht aus den beiden Sängerinnen Jeanette Scherff und Christina Fassbender sowie den Musikern Detlev Förster (Gitarre), Michael Maschek (Akkordeon, Keyboard), Andreas Grupe (Schlagzeug), Wolfgang Nikolas (Bass) und Victor Müller von Klobuczinsky (Geige). Stilecht präsentiert in authentischen Kostümen starteten die Musiker mit dem schwungvollen „Raggle Taggle Gypsy“ und setzten auch im Anschluss auf schwungvolle Waisen, die zum Tanzen animierten.

Selbst ein Song mit eher wehmütigem Inhalt über einen Ort, den man verlassen muss, aber dennoch im Herzen trägt („The Leaving Of Liverpool“) wird bei „Celtic Voyager“ in temperamentvolle, tanzbare Musik gekleidet. Dabei scheuen sich die Musiker nicht, auch bekannte Ohrwürmer des Genres zu präsentieren, allerdings oft in durchaus eigenständigen Versionen. So kam das unter anderem von so unterschiedlichen Musikern wie den Pogues, Thin Lizzy und Metallica gecoverte „Whiskey In The Jar“ zunächst als individuell interpretierte Midtempo-Fassung daher, bevor die Band in der zweiten Hälfte das Tempo anzog.

Michael Maschek, Keyboarder von "Celtic Voyager". (Foto: Björn Othlinghaus)

Michael Maschek, Keyboarder von „Celtic Voyager“. (Foto: Björn Othlinghaus)

Viele von „Celtic Voyager“ präsentierte Stücke sind dagegen vor allem mit deutschem Text bekannt, allen voran natürlich „All For One“ („Was wollen wir trinken“) oder „The Wild Rover“, mit dem „Klaus und Klaus“ ihren Gassenhauer „An der Nordseeküste“ musikalisch untermalten. Letzteren Song servierten die Musiker als Zugabe zusammen mit der Power-Ballade „Diamonds And Rust“. Unvermeidlich war schließlich der „Drunken Sailor“, bei dem nach Herzenslust mitgesungen werden konnte. Deutlich düsterer präsentierte sich der mal auf Deutsch, mal auf Englisch präsentierte Mittelalter-Rock der Formation „Mythemia“, nicht nur im Hinblick auf die fast nicht vorhandene Bühnenbeleuchtung, sondern auch in musikalischer Hinsicht.

„Mythemia“ bestritten die zweite Konzerthälfte

Zu Beginn ließ Shilan Anderson vom Walde, Frontfrau der „Weltenwanderer“ (Bedeutung des Bandnamens), im Opener „Ruf der Nacht“ den Schrei einer Eule durch ein spezielles Instrument erklingen, unterlegt mit geheimnisvollen Trommelrhythmen. Die wurden souverän vom Drummer der Combo produziert, der sich „Der Kobold“ nennt und von Van Thomas, dem Barden (Geige, Gesang, Bouzouki), Towky von Löwingen (Gitarre, Sackpfeife) sowie Captain Chris (Didgeridoo) auf der Bühne unterstützt wird.

Captain Chris von "Mythemia", ein echter Virtuose am Didgeridoo. (Foto: Björn Othlinghaus)

Captain Chris von „Mythemia“, ein echter Virtuose am Didgeridoo. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Lieber Barde, sing nicht mehr“ lautete die unmissverständliche, aber augenzwinkernde Aufforderung im Song „Der Barde“, bevor die Musiker die düstere „Piratenballade“ anstimmten, ein mittelalterliches Lied, zeitgemäß-rockig aufgepeppt. „The Selkie Lady“ erzählt von den Selkies, geheimnisvollen Seehundwesen aus der schottischen Mythologie. Das Lied berichtet von einem Ertrinkenden, der von einem Selkie gerettet wird. Bei dem Instrumental „Tamlin“ handelte es sich dagegen um einen waschechten Reel, einen schottischen Volkstanz, der im Saal für Stimmung sorgte. Die Zugaben, die die Band präsentierte, waren in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Beim „Didge Trance“ zeigte Captain Chris auf furiose Weise, dass auf dem archaischen Didgeridoo auch moderne Trance-Musik gespielt werden kann, was allerdings einen kräftigen Atem voraussetzt. Bei dem Song „Keepers Of The Sky“, in dem geflügelte Wesen besungen werden, handelt es sich dagegen um eine Hommage der Combo an den Power-Metal. Weitere Infos: www.gaststaette-dahlmann.de.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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