Dagewesen, Märkischer Kreis, Musik, Regionales
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Gwennyn – Poesie auf Bretonisch

(Foto: Björn Othlinghaus)
Gwennyn Louarn verzauberte die Lüdenscheider. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Muttersprache der französischen Musikerin Gwennyn Louarn ist Bretonisch, und in dieser Sprache sind nahezu alle ihre Songs gehalten.

Im Bühnensaal des Lüdenscheider Kulturhauses erlebte das Publikum am 27. Januar 2016 ein Konzert mit der außergewöhnlichen Künstlerin und einer Musik, die bretonischen und keltischen Ursprungs ist und oft mystische Geschichten zum Thema hat. Zusammen mit ihren Musikern Patrice Marzin (Akustik-Gitarre), Manue Leroy (Bass) und Kevin Camus (Bretonischer Dudelsack, Flöte) entführte die Sängerin ihr Publikum in eine geheimnisvoll-melancholische, aber nicht selten auch fröhliche Welt. Nahezu alle Songs schrieb Gwennyn gemeinsam mit ihrem Gitarristen Patrice Marzin.

Mit Patrice Marzin hatte Gwennyn einen erstklassigen Gitarristen mitgebracht. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit Patrice Marzin hatte Gwennyn einen erstklassigen Gitarristen mitgebracht. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit „Bugale Belfast“, welches das Konzert eröffnete, erhielt Gwennyn im Jahr 2008 den ersten Preis beim interkeltischen Song-Contest „Nòs Ùr“ im schottischen Inverness. Bereits dieses Werk von Gwennyns Debüt-Album „En tu all“ bestach neben der ausdrucksstarken Stimme der Sängerin durch den warmen Klang des bretonischen Dudelsacks, mit dem Kevin Camus vielen der Songs ein authentisch-mystisches Flair verlieh. Gleiches galt für das Stück „BEO“ (Das Leben), bei dem Camus allerdings für das weiche, dunkle Flötenspiel verantwortlich zeichnete.

Ein eingespieltes Team: Patrice Marzin (Gitarre) und Manue Leroy (Bass). (Foto: Björn Othlinghaus)

Ein eingespieltes Team: Patrice Marzin (Gitarre) und Manue Leroy (Bass). (Foto: Björn Othlinghaus)

Der keltische Mythos von Merlin und Viviane lag dem Song „Dihun“ („Merlins Erwachen“) zugrunde. Eher gruselig dagegen die Geschichte hinter „Les Lavandieres de Nuit“ (Die Nachtwäscherinnen), die Gwennyn ihrem Publikum ebenfalls nicht vorenthielt.

Zauberhaftes Gitarrensolo

Darin bitten die Nachtwäscherinnen singend betrunkene Männer, ihnen beim Auswringen der Wäsche zu helfen. Denen, die das nur widerwillig tun, werden die Arme gebrochen. Mit einem zauberhaften Gitarren-Solo würzte Patrice Marzin das Lied „An Emzivadez“, in dem ein Mädchen seinen Vater betrauert, der ins Meer und damit zur „Insel der ewigen Jugend“ gegangen ist.

Kevin Camus am bretonischen Dudelsack. (Foto: Björn Othlinghaus)

Kevin Camus am bretonischen Dudelsack. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im zweiten Teil des Konzertes vermittelte die Musikerin und ihre Band auch treffend die Lebensfreude der Bretagne, und zwar mit einem Tanz, in den das Publikum kurzerhand eingebunden wurde. „In der Bretagne wird oft nach der Feldarbeit getanzt, wobei sich die Menschen den kleinen Finger reichen“, erklärte dazu Gwennyn. Im Anschluss an „Cyber Fest-Noz“, das durch eine eingängige Dudelsack-Linie überzeugte, begab sich die Sängerin ins Publikum und führte eine Polonaise mit allen Zuschauern zum Lied „We Can Plinn“ an.

Die Sängerin aus der Bretagne bezauberte mit intensiven Momenten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Sängerin aus der Bretagne bezauberte mit intensiven Momenten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Alle machten begeistert mit und forderten schließlich von den Künstlern noch zwei Zugaben ein. „So lange es die Erde, die Sterne und den Himmel gibt, werden wir uns wiedersehen“ heißt es in dem poetischen Lied „Kenavo“, bei dem noch einmal der dunkle Flötenton für besondere Akzente sorgte, bevor das letzte Stück, die von Gwennyn und Gitarrist Patrice Marzin allein interpretierte Ballade „An Evned“ den Abend stilvoll beendete.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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