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Kieran Goss – Poesie „Made in Irland“

(Foto: Björn Othlinghaus)
Kieran Goss trat im zweiten Programmteil mit seiner Frau Annie Kinsella auf. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der irische Singer-Songwriter Kieran Goss war am 5. März 2016 bereits zum zweiten Mal nach seinem Auftritt im Januar 2010 zu Gast im Lüdenscheider Kulturhaus im Rahmen der von Folk-Spezialist Markus Scheidtweiler initiierten Reihe „Kalle Folk Pack“.

In seiner Heimat zählt Goss, der zunächst als Rechtsanwalt arbeitete und zu Beginn seiner musikalischen Karriere unter anderem in Köln als Straßenmusiker spielte, mittlerweile zu den bekanntesten und erfolgreichsten Musikern des Landes.

Kieran Goss, einer der erfolgreichsten Musiker in seiner Heimat Irland, stand zum zweiten Mal in Lüdenscheid auf der Bühne. (Foto: Björn Othlinghaus)

Kieran Goss, einer der erfolgreichsten Musiker in seiner Heimat Irland, stand zum zweiten Mal in Lüdenscheid auf der Bühne. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Kulturhaus stellte sich der Singer-Songwriter, der zurzeit mit einer kleinen Akustik-Tour in Deutschland und den Niederlanden unterwegs ist, zunächst allein mit seiner Gitarre und seinen Songs vor, die ihren Reiz durch zurückhaltende Melancholie und Melodiösität, aber auch durch Fröhlichkeit und liedhaften Charme entfalten. Beim zweiten Set des intimen Gigs kam Goss‘ Ehefrau, die Sängerin Annie Kinsella, mit auf die Bühne, wobei die gemeinsam gesungenen Stücke durch die sich hervorragend ergänzenden Stimmen zu den Höhepunkten des Abends wurden. Mit „One Boy’s Treasure“, einem besinnlichen, geradlinigen Song von ebenso schlichter wie wirkungsvoller Poesie, eröffnete Goss den Konzertabend. „The Reason Why“, der in Irland längere Zeit die Charts anführte, stellte sich dagegen als fröhlicher Gute-Laune-Song dar, der durch eine eingängige Melodie besticht.

Für seine Fans hatte Goss in der Pause und nach dem Konzert ein offenes Ohr. (Foto: Björn Othlinghaus)

Für seine Fans hatte Goss in der Pause und nach dem Konzert ein offenes Ohr. (Foto: Björn Othlinghaus)

Immer wieder war der Abend von den in deutscher Sprache vorgebrachten Geschichten geprägt, die der Musiker zu erzählen hatte. Insbesondere zum Thema Immigration konnte Kieran Goss einiges berichten, denn der Musiker ist Teil einer echte Großfamilie mit 14 Geschwistern, von denen viele mangels Arbeit ihre Heimat verlassen mussten. Somit lebt heute eine Schwester von Goss in Toronto, eine weitere in Melbourne, eine dritte in Singapur und ein Bruder in New York. Kieran Goss und seine Frau lebten zwei Jahre lang in Nashville, wo der Musiker überwiegend als Songwriter für andere Künstler arbeitete.

Einfache, aber wirkungsvolle Songs

Seine Gefühle und Gedanken zur Immigration verpackte Goss in „Reason To Leave“, einem emotionalen Song voller Traurigkeit und Hoffnung. An seine Anfänge als Sänger erinnerte sich Kieran Goss unter anderem mit „Take A Look At My Heart“, das von seinem ersten Album stammt. Von dem Talent des Singer-Songwriters, ebenso einfache wie wirkungsvolle Stücke zu schreiben, zeugte das Schlaflied „Time To Go Sleeping“, welches das Ende des ersten Sets markierte und zum mitsingen einlud.

Der zweite Teil des Abends war schließlich durch den gemeinsamen Gesang des Ehepaars Kieran Goss/Annie Kinsella geprägt. Inmitten der Harmonie der beiden zwar gegensätzlichen, jedoch gut zueinander passenden Stimmen zeigte Goss auch seine Vielseitigkeit, indem die beiden unter anderem den waschechten Country-Song „Good Days, Bad Days“ aus der Nashville-Zeit des Paares zu Gehör brachten. Die wenigen Cover-Stücke, die das Konzert bereicherten, waren schließlich mit Bedacht gewählt. „You’ve Got A Friend“ von James Taylor wurde von Goss souverän interpretiert, eine relaxte Fasssung von „(Reach Out) I’ll Be There“ von „The Four Tops“, die zum Mitsingen einlud, lieferte Goss als eine von drei Zugaben.

Wie bei vielen Folk-Musikern brauchte Kieran Goss auf der Bühne nicht viel mehr als seine Lieder, seine Stimme und seine Gitarre. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wie bei vielen Folk-Musikern brauchte Kieran Goss auf der Bühne nicht viel mehr als seine Lieder, seine Stimme und seine Gitarre. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ebenfalls im Zugabenteil überzeugte der Sänger sein Publikum mit „Jewel Of The South“, einem Werk des texanischen Country-Musikers Rodney Crowell. Wer das Konzert verpasst hat oder weitere Konzerte mit den Iren genießen möchte, kann Kieran Goss im November und Dezember noch einmal im Rahmen einer Deutschland-Tour erleben, die ihn unter anderem nach Köln und Oberhausen führt. Infos und Termine dazu werden auf der Website www.kierangoss.com bekannt gegeben.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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