Musik
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Trompeter Dominic Leitgeb – Unterricht bei Till Brönner

Das Sächsische Landesgymnasium für Musik in Dresden fördert musikalisch besonders begabte Kinder und Jugendliche. Der Lüdenscheider Trompeter und Pianist Dominic Leitgeb ist seit einigen Wochen Schüler der renommierten Bildungsstätte mit angegliedertem Internat. Schon während seiner Schulzeit im Anne-Frank-Gymnasium in Halver war Dominic Leitgeb intensiv als Musiker aktiv, unter anderem in mehreren Bands und im Märkischen Jugendsinfonieorchester. „Ein Posaunist im Orchester machte mich auf das Sächsische Landesgymnasium aufmerksam und empfahl mir, dort einen Tag der offenen Tür zu besuchen“, erinnert sich Dominic. Diese Empfehlung setzte er sofort gemeinsam mit seinen Eltern in die Tat um. „Als wir dort waren, wurde ich spontan eingeladen, in einer Jazz-Combo der Schule mitzuspielen, und da ich meine Trompete mitgebracht hatte, nutzte ich die Chance sofort“, erzählt Dominic weiter.

Die Lehrkräfte der Schule waren von dem Talent des 15-jährigen überzeugt und führten noch einen Hörtest durch, in dem es darum ging, Akkorde und Skalen (Tonleitern) zu hören. Kein Problem für Dominic, der im Anschluss nur noch bei seinem jetzigen Trompetendozenten Prof. Malte Burba von der Dresdner Hochschule für Musik vorsprechen musste, um ohne weitere offizielle Aufnahmeprüfung an der renommierten Schule anfangen zu dürfen. Burba bildete unter anderem Star-Trompeter Till Brönner aus, der heute ebenfalls an der Dresdner Hochschule für Musik und damit auch am Sächsischen Landesgymnasium unterrichtet. Der Alltag dort ist grundlegend anders als an üblichen Gymnasien. „Zwar haben wir auch einen Fernseher auf dem Zimmer, aber uns wurde versichert, dass wir den nicht brauchen werden, weil wir für solche Dinge ohnehin keine Zeit haben“, schmunzelt Dominic. Jeder Schüler kann wählen, ob er seinen Schwerpunkt eher auf Jazz oder die Klassik legen möchte, wobei sich Dominic für den Jazz entschied. Der Unterricht fängt am Morgen nicht bereits um 8 Uhr, sondern meist einige Stunden später an, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, zu musizieren und an ihren Instrumenten zu üben. Der Unterricht umfasst nicht nur die üblichen Fächer eines Gymnasiums, sondern auch musikorientierte Fächer wie Musikgeschichte, Musiklehre, Musiktheorie und Jazztheorie.

Dominic Leitgeb 02

Dominic Leitgeb hat sich bereits bestens am Sächsischen Landesgymnasium für Musik eingelebt. Foto: Björn Othlinghaus

Darüber hinaus ist Dominic Mitglied in der mehrfach ausgezeichneten „Dresdner Big-Band“, in der auch Musiker aus der Dresdner Philharmonie spielen, sowie in einer Jazz-Combo. Schließlich finden am Ende eines jeden Schuljahres Technik- und Repertoireprüfungen statt, in denen das bisher erarbeite Wissen abgefragt wird. „Das Landesgymnasium fördert jeden Schüler auf den Instrumenten, die er bereits spielen kann, in Form von Einzelunterricht“, erklärt Dominic Leitgeb, der sich für Trompete als Hauptfach und Klavier als Nebenfach entschieden hat. „Pausen werden dort tagsüber – mit Ausnahme des Mittagessens – keine gemacht, es wird konsequent durchgearbeitet.“ Darüber hinaus haben Schüler des Internats die Möglichkeit, eine so genannte „Übevilla“ zu nutzen, in der in großem Umfang Instrumente zur Verfügung stehen. Dieses Gebäude ist allerdings ausschließlich für Internatsschüler reserviert, die sich über einen Transponder Zutritt verschaffen können. Das Landesgymnasium arbeitet eng mit der Dresdner Hochschule für Musik zusammen, wobei die erfolgreichen Abiturienten des Gymnasiums später für die Hochschule keine Aufnahmeprüfung mehr absolvieren müssen. In Kürze wird Dominic Leitgeb nicht nur von Prof. Malte Burba, der mit ihm Ansatztechniken und Atemübungen einstudiert, sondern auch von Till Brönner persönlich im Trompetespiel unterrichtet, der den Lüdenscheider auf die Repertoireprüfung vorbereitet.

Inzwischen hat Dominic sogar festgestellt, dass er das gleiche Problem beim Trompetespiel hat wie einst Till Brönner. „Wenn man das Mundstück innerhalb des roten Bereichs der Lippe einsetzt, kann es dort langfristig zu Muskelschädigungen kommen“, erklärt Dominic Leitgeb. Im Rahmen eines langwierigen Prozesses von zwei bis drei Jahren muss der betroffene Trompeter deshalb lernen, das Mundstück weiter oben anzusetzen, so dass er keine Muskeln anspannt, die er eigentlich nicht braucht. „Es geht darum, alle Muskeln, die für das Trompetespielen wichtig sind, isoliert anzuspannen“, meint Dominic. Auch die Atmung muss in diesem Fall dahingehend umgestellt werden, dass der Trompeter ins Zwerchfell und nicht in den Brustkorb hineinatmet. „Dafür muss man jeden Tag eine Viertelstunde auf dem Rücken liegen und quasi wieder neu das Atmen zu erlernen“, fährt Dominic fort. „Setzt man damit einen Tag aus, kann man praktisch wieder von vorn beginnen.“ Bis zu 40.000 Wiederholungen der Atemtechnik braucht es, bis sie für den Körper zum Automatismus wird. Dominic Leitgeb muss also noch zahlreiche Herausforderungen bestehen, bevor die Musikerkarriere im Jazz-Bereich Wirklichkeit werden kann. Doch der junge Mann ist zuversichtlich, auch mit der Rückendeckung durch seine Eltern und seine Geschwister, eines Tages als Profi-Musiker eine erfolgreiche Karriere einschlagen zu können.

Kategorie: Musik

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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