Dagewesen, Musik
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Außergewöhnliche Klänge mit Chilek im Kulturcafé Breddermann

(Foto: Björn Othlinghaus)
Mit einer ungewöhnlichen musikalischen Mischung überraschten die Musiker der Band Chilek. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Formation Chilek, die am Donnerstag, 27. Januar 2022 im Kunst- und Kulturcafé Breddermann in Schalksmühle zu Gast war, ist der lebendige Beweis dafür, dass die Corona-Pandemie auch spannende, kreative Kunst und Kultur hervorbringen kann.

Denn das Trio um Matthias Hecht (Gesang, Gitarre), Ludger Schmidt (elektronisches Cello) und Lars Wege (Schlagzeug) gibt es erst seit eineinhalb Jahren und gründete sich somit mitten in der Corona-Pandemie. „Das verbindet uns mit dem Café Breddermann, das eben auch in Corona-Zeiten seine Pforten geöffnet hat“, so Hecht. Die Musiker aus Ennepetal, Bochum und Dortmund spielen ausschließlich selbst komponierte Songs und präsentieren eine spannende und elektrisierende musikalische Mischung, die sich, wenn überhaupt eine eindeutige Zuordnung möglich ist, irgendwo zwischen Folk, Jazz, Pop, Progrock und experimentell-avantgardistischer Musik verorten lässt. Matthias Hecht, der eigentlich als Schauspieler und Objekttheaterspieler tätig ist und mit seinem Podcast „Die gute Minute“, der es bislang auf über 450 einminütige Folgen gebracht hat, beim Wettbewerb „Podcast des Jahres 2020“ der Schule des Sprechens den dritten Platz belegte, ist der kreative Kopf des Trios. Allerdings mussten seine beiden Mitstreiter den musikalischen Autodidakten erst einmal dazu überreden, mit seinen selbst geschriebenen Werken an die Öffentlichkeit zu gehen. Im Mittelpunkt der Songs steht meist das elektronische Cello von Lutger Schmidt, dessen Spiel in der Regel kaum mit dem vergleichbar ist, was man sonst auf diesem Instrument zu hören bekommt. Denn dann und wann sorgt der Musiker für klangliche Eruptionen, die ihresgleichen suchen.

Die Musiker der Band Chilek kommen aus Ennepetal, Bochum und Dortmund. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Musiker der Band Chilek kommen aus Ennepetal, Bochum und Dortmund. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Soli Schmidts, der bereits seit 50 Jahren mit seinem Instrument verbunden ist und in dieser Zeit sein Spiel perfektioniert hat, kommen oft wild, ekstatisch und rau rüber, sorgen so nicht selten für Verwunderung und Überraschung bei den Zuhörern und machen einen großen Teil der Faszination und Spannung aus, die von der ebenso anspruchsvollen wie unterhaltsamen Musik des Trios ausgeht. Nachdem das atmosphärische „Close To The End“ den Abend eröffnet hatte, erwarteten das Publikum Song-Perlen wie „Missing Kiss“, bei dem das Violoncello einen düsteren Klangteppich ausbreitet, oder das epische „Suddenly“, welches sich mehr als sieben Minuten lang andächtig in den Gehörgängen des Publikums einnistet. Staunen ließ die Zuhörer auch das wuchtige „Deep Space“, bei dem das Cello mal ekstatisch kreischend, mal wie ein Didgeridoo wummernd ein wuchtiges musikalisches Monstrum erschuf. Zwischendurch konnten die Zuhörer dann mit Werken wie der schnellen Folk-Nummer „Much To Fast“ oder dem harmonischen „Landlovers Day“ ein wenig durchschnaufen. Kaum ein Song des Trios hörte sich wie der nächste an, und generell stellten viele Stücke eine wohltuenden Kontrast zum Mainstream dar, ohne dabei weniger unterhaltend oder gar langweilig zu sein. Abschließend beantwortete Schlagzeuger Lars Wege auch die Frage nach Herkunft des außergewöhnlichen Bandnamens – es handelt sich dabei um den Nachnamen seiner Großeltern. Für das Konzert des Duos Der Michi & der Sprenz am Donnerstag, 3. Februar 2022 im Kunst- und Kulturcafé Breddermann, Bahnhofstraße 14, Schalksmühle, können allerdings noch Plätze unter Tel.: 01 74 / 6 37 63 72 reserviert werden. Der Eintritt ist frei, los geht es wie immer um 20 Uhr.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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