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Radionative – Eine neue Band startet durch!

(Foto: Björn Othlinghaus)
Der erste öffentliche Gig von „Radionative“ machte richtig Laune. (Foto: Björn Othlinghaus)

Seinen Anfang nahm alles bei einer Reunion der überwiegend in Japan und Südamerika erfolgreichen heimischen Rock-Formation „Angel Heart“. Die damals in dieser Band aktiven Musiker Peter Waldhelm, Frank Diehl und Mark Bialluch hatten die Idee, eine neue Combo zu gründen, die musikalisch eine völlig andere Richtung einschlägt und Alternative-Rock mit Progressive- und Pop-Elementen auf kreative Weise verbindet.

Seit August 2013 ist diese Formation nun unter dem Namen „Radionative“ aktiv und war am Samstag, 17. Januar 2015, erstmals öffentlich im Lüdenscheider Club „Eigenart“ live zu sehen und zu hören. Während Peter Waldhelm die Funktion des Produzenten übernahm, werden Frank Diehl (Gitarre) und Mark Bialluch (Schlagzeug) durch Steven Stegnitz (Bass), Erkan Besirlioglu (Gitarre) sowie den Dortmunder Sänger Carsten Schumacher ergänzt. Mit viel Kreativität und Engagement hat sich die Band bereits ein eigenes Repertoire von derzeit 17 selbst geschriebenen Songs erarbeitet, wobei es allerdings ein großer Teil des deutlich umfangreicheren Song-Materials der selbstkritischen Musiker nicht in die Repertoireliste geschafft hat.

Sänger Carsten Schumacher hatte beim ersten öffentlichen Konzert die Fans im Griff. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sänger Carsten Schumacher hatte beim ersten öffentlichen Konzert die Fans im Griff. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Wir haben den Ehrgeiz, alle Klischees zu umschiffen und in jeder Hinsicht moderne Musik zu machen“, erklärt Bassist Steven Stegnitz. Bei allen Bandmitgliedern handelt es sich um erfahrene Musiker, die längst vielfältige Erfahrungen in der Branche gesammelt haben und mit „Radionative“ ganz und gar ihr eigenes Ding durchziehen wollen. „Dazu gehört natürlich auch, dass wir uns nicht von einer Plattenfirma abhängig machen“, erklärt Frank Diehl, der inzwischen genau weiß, wie der Hase in der Musikindustrie läuft.

Ein Vertrag bei einer Plattenfirma ist für die Musiker ein „No Go“

„Die wollen, dass man sein Album komplett auf eigene Rechnung produziert, sacken aber anschließend 80 Prozent der Einnahmen ein“, so der Musiker. Dafür dann auch noch die künstlerische und kreative Freiheit aufzugeben, komme für „Radionative“ nicht in Frage. Ohnehin seien die großen Plattenfirmen längst auf dem absteigenden Ast. „Heute ist es möglich, allein durch das Internet bekannt zu werden, und diesen Weg möchten wir gehen“, betont Diehl. Alle Beteiligten loben die magische Kreativität und gute Chemie, die zwischen den Musikern bei „Radionative“ herrscht, trotz oder gerade wegen des großen Altersunterschiedes der einzelnen Bandmitglieder.

Bassist Steven Stegnitz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bassist Steven Stegnitz. (Foto: Björn Othlinghaus)

„So etwas habe ich noch nie mit anderen Musikern erlebt“, meint Frank Diehl. „Die Arbeit bei ‚Radionative‘ ist für mich nicht weniger als die Erfüllung eines Lebenstraums.“ Dabei könnten die musikalischen Wurzeln der Künstler, deren Zusammenarbeit so fruchtbare Blüten trägt, unterschiedlicher nicht sein. Frontmann Carsten Schumacher kommt aus der Dortmunder Profi-Cover-Szene und ist bei der Formation „Zeugen des Sofas“ aktiv. Gitarrist Erkan Besirlioglu ist als Berufsmusiker tätig und betreibt in Lüdenscheid die Gitarrenschule „Plug & Play“. Bassist Steven Stegnitz, das jüngste Bandmitglied, kommt dagegen aus dem Jazz-Bereich, steht aber eigentlich eher auf die härtere Gangart, insbesondere auf die technisch anspruchsvollen Werke der New Yorker Progressive-Metal-Band „Dream Theater“.

Der erste Longplayer ist in Planung

Derzeit werkeln die Radionative-Musiker intensiv an ihrem ersten gemeinsamen Album, für das es allerdings noch keinen Erscheinungstermin gibt. Die Band möchte sich nicht selbst unter Druck setzen und sicher gehen, dass den Fans ein inhaltlich wie musikalisch anspruchsvolles und hochwertiges Werk geboten wird. Einige Songs, die auf dem ersten Longplayer vertreten sein werden, präsentierte die Band bereits im November im Rahmen eines Gigs für geladene Gäste im „Livemusikclub Halver“ (www.livemusikclub.de). „Die Resonanz auf unseren Auftritt war einfach überwältigend“, erinnert sich Mark Bialluch. Einer der Gäste, der den ganzen Abend über blieb, war Gastronom Oliver Straub. „Der hatte uns schon lange vor dem Konzert kontaktiert, obwohl er noch gar nichts von uns gehört hatte, und engagierte uns für einen Auftritt im ‚Eigenart‘ in Lüdenscheid“, freut sich Bialluch.

Den absolvierten die Musiker schließlich am 17. Januar 2015 und freuten sich riesig über die große Publikumsresonanz. Der Auftritt der Band, der insgesamt 13 Songs umfasste, konnte sich sehen lassen. Bereits der Opener „Still Waiting“ gab das Konzept für den Abend vor – druckvoll und eingängig schraubte sich das Stück in die Gehörgänge, wobei die Musiker hoch motiviert und spielfreudig ans Werk gingen. „Ardency“, ein Track, den „Radionative“ nach eigenen Angaben erst eine Woche vor dem Gig zu Papier brachten, rockte solide.

Gitarrist Frank Diehl war früher mit der Band "Angel Heart" erfolgreich. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gitarrist Frank Diehl war früher mit der Band „Angel Heart“ erfolgreich. (Foto: Björn Othlinghaus)

Einer der Höhepunkte des Abends war zweifellos „Too Hot To Dance“, ein ebenso wuchtiges wie ausladendes „Brett“, das sich mit seinem angenehm düsteren Sound und einer eingängigen Hookline ins Gedächtnis einbrannte.

Ein kurzer, knackiger Gig im „Eigenart“

Sänger Carsten Schumacher wusste nicht nur bei diesem Song zu gefallen und ging den gesamten Abend hindurch motiviert und mit viel Power ans Werk. Nicht selten erhielt darüber hinaus Gitarrist Erkan Besirlioglu die Möglichkeit, sich effektvoll an seinem Instrument auszutoben, so zum Beispiel bei „Leave“, das der Musiker mit einem ausgiebigen Solo veredelte. Das energische „Fuck You Twice“ wurde ebenfalls durch einen druckvollen Gitarrenpart, an dem auch Frank Diehl seinen Anteil hatte, angemessen geadelt. Nachdem die offizielle Setliste abgearbeitet war, forderten die Zuhörer natürlich noch eine Zugabe.

Auch das zahlreich erschienene Publikum ließ sich von der neuen Combo begeistern. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch das zahlreich erschienene Publikum ließ sich von der neuen Combo begeistern. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hier servierten „Radionative“ mit „Alive“ eine der ersten Nummern, die sie gemeinsam verfasst haben. Eigentlich hatten die Musiker das Werk bereits wieder aus ihrem Repertoire entfernt, es dann aber noch einmal umarrangiert. Im „Eigenart“ wusste der rhythmische Song dann zu gefallen und erntete intensiven Beifall. Der Gig, der mit etwa 80 Minuten Länge kurz und knackig daherkam, machte Lust, mehr von dieser originellen und technisch versierten Band zu hören. Wann der erste Radionative-Longplayer erscheint, werden die Musiker rechtzeitig auf ihrer Facebook-Seite bekannt geben.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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