Dagewesen, Musik
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Kult.Park-Festival – Open Stage und Konzert mit North Alone, Suddenly Human und SocietyBe

(Foto: Björn Othlinghaus)
Die Funk-Formation SocietyBe bot tolle Musik und eine sehenswerte Bühnenshow. (Foto: Björn Othlinghaus)

Einmal mehr wurde am 5. und 6. August 2016 auf der Kult.Park-Bühne in Lüdenscheid tolle Live-Musik geboten. Zunächst kamen freitags bei der vom Jazzclub Lüdenscheid initiierten „Open Stage“ Freunde ruhigerer Klänge auf ihre Kosten.

In der Regel findet die beliebte Veranstaltung alle drei Wochen in der Lüdenscheider Gaststätte Stock statt, jetzt entschieden sich jedoch die Veranstalter des Kult.Park-Festivals um Gastronom Oli Straub, die Veranstaltung zwei mal in ihr mehrwöchiges Open-Air-Programm einzugliedern.

Bei der Open Stage des Jazzclub Lüdenscheid am Freitag spielte unter anderem der Musiker Michael Adolph auf. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bei der Open Stage des Jazzclub Lüdenscheid am Freitag spielte unter anderem der Musiker Michael Adolph auf. (Foto: Björn Othlinghaus)

Jeder Künstler kann dabei spontan auf die Bühne gehen und seine Musik präsentieren, eine Grundausstattung an Instrumenten und Technik ist vorhanden. Unter anderem gab an diesem Abend die Musikerin Annette Gräfe eine Kostprobe ihres Könnens. Ausgestattet mit der Akustikgitarre präsentierte sie Folk-Songs, aber auch unterschiedliche Pop-Titel wie „All Of Me Loves All Of You“ von John Legend oder diverse Klassiker („Halleluja“ von Leonard Cohen). Michael Adolph (Gesang, Gitarre) spielte dagegen den Blues, unternahm aber auch gelegentliche Abstecher in Country-Gefilde, zum Beispiel mit Dave Dudleys „Six Days On The Road“. Am 6. August spielten dann wieder drei vielversprechende Original-Bands auf, die ihre musikalischen Eigengewächse zum Besten gaben, wobei ganz unterschiedliche musikalische Stilrichtungen die Spannung aufrecht erhielten.

Entspanntes Zuhören bei der Open Stage. (Foto: Björn Othlinghaus)

Entspanntes Zuhören bei der Open Stage. (Foto: Björn Othlinghaus)

Den Anfang machten die Musiker der Formation Suddenly Human aus Halle, die laut Veranstalter Oli Straub die zweitweiteste Anreise für das Festival in Kauf genommen hatten. Die Alternative-Combo um Frontmann Philipp Saaler (Gesang, Synthies) brachte einen eingängigen und intensiven, jedoch nicht zu harten und phasenweise durchaus melodiösen Sound – wie zum Beispiel beim langsamen „Marry“ – zu Gehör, der bei aller Eigenständigkeit an Vorbilder wie U2 und The Police erinnerte. Dass die hörenswerte Formation inhaltlich auch vor unangenehmen Themen nicht zurückschreckt, beweist ihr Debüt-Album „Elements On Changing Ways“, dessen Songs sich mit der Alzheimer Krankheit beschäftigen. Uramerikanisch, aber manchmal auch mit irischem Einschlag präsentierte sich die Musik von North Alone, deren Musiker aber dennoch alle aus Deutschland stammen.

Singen und Spielen gleichzeitig: Kein Problem für Suddenly-Human-Frontmann Philipp Saaler. (Foto: Björn Othlinghaus)

Singen und Spielen gleichzeitig: Kein Problem für Suddenly-Human-Frontmann Philipp Saaler. (Foto: Björn Othlinghaus)

Oft werden die Country-Songs mit einer gehörigen Portion Punk aufgepeppt, so dass sie ordentlich in die Beine gehen und zum feiern animieren. Die Band um Frontmann Manuel North (Gesang, Gitarre) gab ihren Fans unter anderem den geradlinigen Song „Missing Heart Shadow“ auf die Ohren, servierte in „Some Other Day“ aber auch einen Sound, der stark an den irischen Folk-Punk der Pogues erinnerte. Beim Publikum, das sich auch durch einen Regenschauer nicht vom feiern abhalten ließ, kam die Combo bestens an. Mit SocietyBe aus Wanne-Eickel beendete eine erstklassige Funk- und Soul-Formation den Open-Air-Abend.

Björn Prenzel, Bassist bei SocietyBe, hat den Funk im Pelz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Björn Prenzel, Bassist bei SocietyBe, hat den Funk im Pelz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die aufwändige Technik, die die Combo mitbrachte, erforderte einen umfangreichen Soundcheck, lieferte jedoch ein umwerfendes Klangerlebnis während des Gigs der Band um Frontfrau Susanna Mazik. Auch optisch machte manch ein Protagonist der Combo einiges her – so enterte Bassist Björn Prenzel zunächst im bodenlangen Fellmantel die Bühne, dessen er sich allerdings nach einigen Songs temperaturbedingt schnell wieder entledigte.

North Alone ließen es Folk und Country, aufgepeppt mit einem gehörigen Schuss Punk, krachen (Foto: Björn Othlinghaus)

North Alone ließen es Folk und Country, aufgepeppt mit einem gehörigen Schuss Punk, krachen (Foto: Björn Othlinghaus)

Musikalisch hatten die Gewinner des deutschen Rock- und Poppreises viele selbst komponierte Songperlen im Gepäck, zum Beispiel das groovende „A Night At The Disco“ oder die großartige Soul-Ballade „Standing On The Top Of The World“, bei der Gitarrist Tom Tejero mit einem zartschmelzenden E-Gitarren-Solo glänzte. Sehr gerne hätte man von der Band an diesem Abend noch mehr gehört – die beiden Alben, die die Musiker bisher veröffentlicht haben, sind ganz sicher eine Empfehlung wert. Weitere Infos: www.kultpark.eu.

Kategorie: Dagewesen, Musik

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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