Buchvorstellung, Kultur
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Das Sachbuch „Toxisch“ blickt kritisch auf die restriktive Drogenpolitik

(Foto: Björn Othlinghaus)
Der Autor und Persönlichkeitstrainer Rainer Biesinger mit seinem aktuellen Buch. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Restlos alles, was das Drogenherz begehrt, ist in riesengroßer Auswahl und unüberschaubarer, unbegrenzter Menge kinderleicht verfügbar.“

Der Schalksmühler Autor Rainer Biesinger gibt sich mit Blick auf den Rauschmittelmarkt keinen Illusionen hin. Trotz – oder gerade wegen – einer restriktiven Drogenpolitik hierzulande sei es heute durch das Internet sehr einfach geworden, an Drogen aller Art zu gelangen, meint der in Schalksmühle-Dahlerbrück lebende Autor und Persönlichkeitstrainer. Das habe dazu geführt, dass sich allein in Deutschland tagtäglich Millionen Menschen mit legalen und illegalen Rauschmitteln wie Alkohol, Cannabis, Ecstasy, Kokain, Amphetamin oder tagtäglich neu entwickelten, psychoaktiven Substanzen aus ihrer Realität herausschießen. Zum Beweis präsentiert Biesinger auf seinem Laptop eine Website, die ganz öffentlich und für jeden Interessenten zugänglich LSD-ähnliche Drogen zum Kauf feilbietet, bei denen im Vergleich zur Originalsubstanz lediglich ein kleiner chemischer Baustein verändert wurde. „Das Zeug kann man nicht etwa nur im Darknet beziehen, sondern auf einer ganz normalen Website, als ob man sich Waren im gängigen Online-Handel bestellt“, meint Biesinger. Am 26. Juni, pünktlich zum Weltdrogentag, erschien im Springer-Verlag die Print-Ausgabe des Buches „Toxisch“, das Rainer Biesinger in Zusammenarbeit mit Co-Autor Max Klute veröffentlicht hat. Beide haben als Jugendliche und junge Erwachsene extreme Erfahrungen mit Drogen gesammelt und wissen, wovon sie reden.

Autor Rainer Biesinger veröffentlichte bereits zahlreiche erfolgreiche Sachbücher. (Foto: Björn Othlinghaus)

Autor Rainer Biesinger veröffentlichte bereits zahlreiche erfolgreiche Sachbücher. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit ihrer aktuellen Veröffentlichung wollen sie die aus ihrer Sicht kontraproduktive, weder zeitgemäße noch zielführende restriktive Drogenpolitik in Deutschland, deren Wirkung auch von weiten Kreisen in der Polizei und der Justiz in Zweifel gezogen wird, hinterfragen und eine Debatte darüber anregen. „Wir sind der Ansicht, dass es nicht richtig sein kann, einerseits gelegentliche Konsumenten von Cannabis zu kriminalisieren und ihnen die Zukunft zu verbauen, aber andererseits zuzulassen, dass sich Millionen Konsumenten von Rauschmitteln illegal versorgen“, erklärt Biesinger. Welche gefährlichen Substanzen in welcher Konzentration von den Drogenköchen in die bunten Pillen gemischt werden, die man auf der Straße kaufen kann, kontrolliert niemand, und eine Überprüfung solcher Rauschmittel auf ihre Inhaltsstoffe vor dem Konsum, das „Drugchecking“, ist sogar gesetzlich verboten. Was die Menschen letztlich konsumieren, wird somit der organisierten Kriminalität überlassen – für die Konsumenten von Rauschmitteln, die sich längst aus allen Alters- und Gesellschaftsschichten rekrutieren, ein Tanz auf dem Vulkan, der Gesundheit und Leben kosten kann. Die beiden Autoren wollen über ihr Buch mit Eltern, Erziehern, Lehrern und vielen anderen Personen wieder ins Gespräch und in die Diskussion über dieses wichtige Thema kommen, etwas gegen deren Hilflosigkeit im Umgang damit tun. Die Verfasser treten in „Toxisch“ zwar für eine Legalisierung von Drogen ein, allerdings unter strengen staatlichen Auflagen und Kontrollen, die zwingend mit einer besseren Aufklärung gerade junger Menschen und aller Personen, die mit dem Thema in Berührung kommen könnten, einher geht.

Eine effektive Bekämpfung der Drogenkriminalität und die Reinheit der dann durch den Staat kontrollierten Substanzen würde mit den übrigen positiven Effekten einer umsichtigeren, weniger restriktiven Drogenpolitik einhergehen, sind sich die Autoren sicher. „Ein starker, aufgeklärter junger Mensch kommt gar nicht auf die Idee, sich mit Drogen wegzuschießen“, stellt Biesinger fest. Somit will das Buch vor allem auf die Erziehung junger Menschen zu eigenverantwortlichen Individuen hinwirken, die sauber und ehrlich aufgeklärt werden und danach handeln. Dem engagierten Anliegen des Buches haben sich auch der Kriminalbiologe und Star-Autor Dr. Mark Benecke, Jugendrichter Andreas Müller sowie der Autor und Grimme-Preisträger $ick mit Vorwörtern angeschlossen.

Kategorie: Buchvorstellung, Kultur

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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