Dagewesen, Musik
Schreibe einen Kommentar

Letztes Konzert vor dem Kultur-Lockdown – mit Helene Blum und der Harald Haugaard Band

(Foto: Björn Othlinghaus)
Helene Blum und die Harald Haugaard Band spielten ein letztes Konzert vor dem neuerlichen Lockdown. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Es war uns eine Ehre, für Euch hier heute Abend spielen zu dürfen.“ Harald Haugaard, Musiker.

Die Freude, wieder auf Tour gehen zu können, war den Mitgliedern der Harald Haugaard Band sowie Sängerin Helene Blum am 25. Oktober 2020 bei ihrem Auftritt im Theatersaal des Kulturhauses in Lüdenscheid anzumerken. Ebenso erleichtert zeigte sich Markus Scheidtweiler, der die dänischen Künstler im Rahmen der Konzert-Reihe „Folk Pack“ in die Bergstadt eingeladen hatte. „Wir bedanken uns vor allem bei der Band sowie der Intendantin des Kulturhauses, Rebecca Egeling, die viel dazu beigetragen haben, diese Veranstaltung unter den derzeit schwierigen Corona-Bedingungen möglich zu machen“, erklärte Scheidtweiler bei seiner Einführung in den Abend, der das verspätete Auftakt-Konzert der diesjährigen Folk-Pack-Reihe darstellte.

Helene Blum überzeugte im Kulturhaus in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Helene Blum überzeugte im Kulturhaus in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Neben Helene Blum (Gesang, Violine) und Harald Haugaard (Violine) besteht die Formation aus Kirstine Elise Pedersen (Cello), Mikkel Grue (Gitarre) und Sune Rahbek (Schlagzeug). Die Combo hat sich ganz der dänischen Folk-Musik verschrieben und präsentiert die meisten ihrer Stücke in dänischer Sprache. Trotzdem nahmen die Musiker ihr Publikum an die Hand und erläuterten zwischen den Musikstücken in deutscher und englischer Sprache deren Inhalt. Mit einem atmosphärischen, ruhigen Duett, das Helene Blum und Harald Haugaard ohne Band-Begleitung bestritten, starteten die Musiker unaufgeregt in den Konzertabend. Viele Songs stammten aus ihrem neuesten Album „Strømmen“ (Der Strom), das sich oft um das Element Wasser als Metapher für das Lebens dreht. Die Musik verzaubert oft mit einem Höchstmaß an Poesie und Mystik, wobei Helene Blum, Harald Haugaard und ihre Mitstreiter auch gerne einmal zum Mitklatschen und Tanzen einladen – letzteres in Corona-Zeiten natürlich nur in imaginärer Form.

Harald Haugaard. (Foto: Björn Othlinghaus)

Harald Haugaard. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bei dem Lied „Dansevise“ vom aktuellen Album handelte es sich um die rasante Adaption eines Stückes des Duos Grethe und Jorgen Ingmann, das Dänemark im Jahr 1963 beim Eurovision Song Contest den Sieg einbrachte. Eine kleine Suite mit drei schwungvollen Werken des dänischen Komponisten Carl August Nielsen, dessen Musik ihre Wurzeln in der traditionellen dänischen Folk-Musik hat, bereicherte die Setliste ebenso wie das dunkle Werk „Angst“, ebenfalls vom Album „Strømmen“, das sich um die verschiedenen Ausprägungen der Angst dreht. Ein Seemannslied über einen Mann, der in der Ferne an seine Liebe im hohen Norden denkt sowie das englischsprachige „The Garden“, ein Werk des US-amerikanischen Country-Musikers Tim O’Brien, durften ebenfalls auf der Setlist nicht fehlen. Im mehrteiligen Zugabenteil servierten die dänischen Gäste dann noch einmal ein schwungvolles Tänzchen, bei dem Schlagzeuger Sune Rahbek mit einem fetzigen Solo für gute Laune für den Nachhauseweg sorgte.

Die Einhaltung der Abstandsregeln und Maskenpflicht waren jederzeit gewährleistet. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Einhaltung von Abstandsregeln und Maskenpflicht war jederzeit gewährleistet. (Foto: Björn Othlinghaus)

Nach dem Gig konnten sich die Fans auch noch mit Alben der Formation eindecken – der Verkauf fand jedoch Corona-bedingt unter freiem Himmel statt. Trotz der durchdachten und wirkungsvollen Hygienemaßnahmen im Lüdenscheider Kulturhaus wird es nun für die Zeit des Lockdowns im gesamten November 2020 auch hier wieder still – ein bedauerlicher Schlag ins Gesicht von Künstlern und Veranstaltern, die stets in besonderem Maße die Gesundheit ihres Publikums sichergestellt und gewährleistet haben.

Kategorie: Dagewesen, Musik

von

In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.