Dagewesen, Musik
Schreibe einen Kommentar

Star-Organist Felix Hell stellt live sein Album „Poetic Visions“ vor

(Foto: Björn Othlinghaus)
Volle Konzentration: Felix Hell beim Konzert an der Walcker-Orgel in der Lüdenscheider Christuskirche. (Foto: Björn Othlinghaus)

In der ersten Juliwoche 2018 spielte
der Organist Felix Hell sein Album „Poetic Visions“ auf der
Walcker-Orgel in der Lüdenscheider Christuskirche ein.

Am Sonntag,13. Januar 2019, wurde das Werk vom Interpreten persönlich live auf dem Instrument in der gut besuchten Christuskirche präsentiert,
wobei die Gäste natürlich auch die Möglichkeit hatten, das Album
vor Ort zu erwerben und es sich von dem in den USA lebenden
Weltklasse-Organisten signieren zu lassen, der in diesem Jahr eine
große Deutschland-Tour absolvieren wird.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Das Publikum applaudiert dem Künstler auf der Empore. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die auf dem Albumenthaltenen Werke hat Felix Hell eigens für die historische Orgel in der Christuskirche ausgewählt, die er vor zehn Jahren nach deren Restaurierung und Instandsetzung mit einem ersten Konzert einweihte. Hell eröffnete mit der Toccata in d-Moll und der Fuge d-Dur op 59 von Max Reger, einem Präludium, das der Organist auf seinem Album
als Einstimmung auf den tonalen Geschmack der Gesamtaufnahme
ausgewählt hat. Das Stück zeichnet sich durch dramatische Passagen
im Wechsel mit ruhigen Einschüben aus, was zu einer besonderen
Dynamik führt. Von großer Komplexität ist der nachfolgende,
umfassende Orgelzyklus von Josef Gabriel Rheinberger, der aus
insgesamt 12 Charakterstücken besteht. Rheinberger war zu seinen
Lebzeiten einer der meistgespielten Komponisten des 19. Jahrhunderts
und stand auf einer Ebene mit Größen wie Bruckner oder Brahms –
eine Stellung, die die am Sonntag interpretierten Charakterstücke
eindrucksvoll unterstreichen.

Nach dem Konzert signierte Felix Hell gerne für die Anhänger sein Album. (Foto: Björn Othlinghaus)

Nach dem Konzert signierte Felix Hell gerne für die Anhänger sein Album. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Anschluss an das komplexe, schwelgerische Präludium eröffnet sich dem Zuhörer ein buntes Kaleidoskop unterschiedlicher kurzer Werke, das von einer in sich gekehrten Romanze über ein heiter-tänzerisches Intermezzo und eine feierliche Pastorale bis hin zum finalen, kraftvollen Trauermarsch reicht. Diesen vielschichtigen und abwechslungsreichen musikalischen
Strauß legte Ausnahme-Organist Felix Hell, dessen Spiel
einschließlich der Fußarbeit wie gewohnt auf einer großen Leinwand
mitverfolgt werden konnte, seinem Publikum gewohnt aussagekräftig,
atmosphärisch und jederzeit eindrucksvoll zu Füßen, nicht ohne die
Möglichkeiten seines Instrumentes bis ins Detail auszureizen. Nach
der Pause, in der die Gäste einen Imbiss einnehmen und für den
Erhalt der historischen Walcker-Orgel spenden konnten, wurde der
Star-Organist bei der mal dramatischen, mal in sich gekehrten Sonate
Nr. 6 in d-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy, auch
Vater-unser-im-Himmelreich-Sonate genannt, einmal mehr eins mit Werk
und Instrument. Im Anschluss an die leise, still und andächtig
anmutenden Fuge in as-Moll von Johannes Brahms, ein weithin
unterschätztes Frühwerk des Komponisten, bildeten Präludium und
Fuge über B-A-C-H von Franz Liszt, das wohl bekannteste Werk des
Albums, auch den musikalischen Höhepunkt des Abends.

Felix Hell nahm sich viel Zeit für sein Publikum. (Foto: Björn Othlinghaus)

Felix Hell nahm sich viel Zeit für sein Publikum. (Foto: Björn Othlinghaus)

Während des oft unheilvoll und dramatisch erscheinenden Werkes war es den Zuschauern ein letztes Mal möglich, die meisterhaft koordinierte
Hand- und Fußarbeit des Organisten während einiger virtuoser
Passagen zu verfolgen. Als Zugabe spielte Hell nach lang anhaltendem
Applaus und stehenden Ovationen den letzten Satz der Sonate Nr. 1 von
Felix Mendelssohn-Bartholdy. Welchen Stellenwert Felix Hell an seinem
Instrument inzwischen hat, wird durch die zahlreichen, bedeutsamen
Auftrittsorte deutlich, die er im Rahmen seiner diesjährigen Tour
bespielen wird. Nach dem Tourstart im Oratoire du Louvre – dem
protestantischen Tempel des Louvre – in Paris wird Hell unter anderem
im Berliner Dom, im Ulmer Münster, in der Frauenkirche in München
sowie im Regensburger Dom zu sehen und zu hören sein.

Kategorie: Dagewesen, Musik

von

In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.