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Auf die Fresse ist umsonst …

(Foto: Björn Othlinghaus)
“ … den Rest musst Du bezahl’n!“ Ohrenfeindt-Frontmann Chris Laut spielte ein Akustik-Set in Lüdenscheid.  (Foto: Björn Othlinghaus)

Der AC/DC-Fanclub Lüdenscheid hatte bei seinem letzten Treffen in der „Neuen Heimat“ in Lüdenscheid besonderen Besuch. Der Musiker Chris Laut, Frontmann der bekannten Hamburger Rockband „Ohrenfeindt“, war in Lüdenscheid zu Gast.

Laut ist seit vielen Jahren gut mit dem Vorsitzenden des AC/DC-Fanclubs, Frank Petersen, befreundet, und war deshalb nicht zum ersten Mal in der Bergstadt: Die letzten beiden Ohrenfeindt-Alben, darunter das erfolgreichste „Auf die Fresse ist umsonst“ von 2013 (Einstieg auf Platz 35 in den Albumcharts) präsentierte das Hamburger Urgestein in der inzwischen geschlossenen Kneipe „MachBar“ in der Knapper Straße. Ziemlich genau zwei Jahre nach dem letzten Longplayer wird nun das sechste Studioalbum der norddeutschen Kult-Rocker erscheinen, das den Namen „Motor an“ tragen wird und ab dem 18. September 2015 in den Läden steht. Wird sich bei diesem Album etwas ändern?

Chris Laut kann auch die leisen Töne. (Foto: Björn Othlinghaus)

Chris Laut kann auch die leisen Töne. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ja und Nein. „Unsere Musik bleibt natürlich die gleiche, die Essenz des Rock’n Roll und Blues sowie die Themen werden sich nicht ändern“, verspricht Chris Laut. Auch die neuen Ohrenfeindt-Songs würden sich wie immer um Autos, Motorräder und das „schöne Geschlecht“ drehen. Bei der Bandbesetzung ist dagegen einiges anders. „Wir haben festgestellt, dass die Chemie nicht mehr stimmt und uns in Freundschaft getrennt“, erklärt der Sänger und Gitarrist und meint damit die beiden bisherigen Bandmitglieder Timo Peters (Gitarre) und Werner Bellersen (Schlagzeug), die beim neuen Album und auf der nachfolgenden Tour bereits durch Pierre „Keule“ Blesse (Gitarre) und Andi Rohde (Schlagzeug) ersetzt werden. „Darüber hinaus bin ich beim neuen Album nicht mehr bei nahezu allen Stücken der alleinige Songschreiber“, fährt Laut fort, „es handelt sich dabei vielmehr um eine Gemeinschaftsarbeit der gesamten Band. Bisher blieb diesbezüglich alles an mir hängen, obwohl ich mir schon länger gewünscht habe, als Trio zu arbeiten.“

Charakteristisch für die Band ist der oft an AC/DC angelehnte Sound, der allerdings mit handfesten deutschen Texten präsentiert wird. Auch wenn der neue Gitarrist Pierre Blesse bereits in einer AC/DC-Coverband aktiv war, kupfert „Ohrenfeindt“ niemals ab, sondern bietet eigenständigen Rock mit eigenständigen Themen, augenzwinkerndem Humor und manchmal auch bitterer Melancholie. Da enthält zum Beispiel das letzte Album auch mal eine kraftvolle, wortgewaltige Ballade wie „Durch die Nacht“, die nicht das geringste mit dem stampfenden AC/DC-Sound gemein hat, sondern überwiegend durch Chris Lauts ausdrucksstarke Stimme lebt.

Auch das neue Album erscheint bei AFM

Wie der Vorgänger, so der Ohrenfeindt-Frontmann, werde das neue Album beim Label AFM Records erscheinen, und natürlich gibt es nach dem Release auch eine Tour. Lüdenscheider Fans sollten sich diesbezüglich schon mal den 23. Oktober 2015 (Konzert im „Underground“ in Köln) sowie den 13. November (Konzert im „Matrix“ in Bochum) vormerken – hierbei handelt es sich um die beiden Gigs, die dem Märkischen Kreis am nächsten liegen. Natürlich lies es sich der sympathische Musiker nicht nehmen, für seine Freunde vom AC/DC-Fanclub ein kleines Unplugged-Konzert mit der Akustik-Gitarre zu geben, ohne „auf die Fresse“, aber trotzdem ganz umsonst.

Auch hier durften natürlich Rock-Stücke wie eben der Titeltrack vom letzten Longplayer nicht fehlen, aber die melancholischen Balladen, in denen es meist um gestrauchelte Frauen geht („Schmetterling“), machten sich in der Unplugged-Variante besonders gut. Darüber hinaus war an diesem Abend auch noch ein Fernsehteam von RTL-West in der „Neuen Heimat“ zu Gast. Redakteur Volker Wallmüller und Kamerafrau Christina Peter drehten einen 3-4 Minuten-Beitrag über den Fanclub, für den vorher auch noch an mehreren anderen Locations insgesamt immerhin 50 Minuten Material gedreht worden war. Der Film wird am Freitag, 19. Juni 2015, ab 18 Uhr vor dem großen AC/DC-Konzert auf den Kölner Jahnwiesen bei RTL West gesendet.

Kategorie: Dagewesen, Märkischer Kreis, Musik, Regionales

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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