Märkischer Kreis, Regionales
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Das Ensemble K lud ein letztes Mal zum Caféhauskonzert

(Foto: Björn Othlinghaus)
Das Ensemble K absolvierte im Rahmen des Caféhauskonzertes seinen letzten Auftritt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Ensemble K unter Federführung des ehemaligen Leiters des Lüdenscheider Kulturhauses, Rudolf Sparing, hat eine lange Tradition.

Zunächst fungierte die Truppe als großes Theaterensemble mit Inszenierungen klassischer Stücke im Kulturhaus, dann wurde es nach längerer Pause in kleinerer Form für die Inszenierung musikalischer Revuen im Castello in der Lüdenscheider Schützenhalle sowie im Sparkassentheater, das sich ebenfalls in Lüdenscheid befindet, wiederbelebt.

Über großen Publikumszuspruch konnte sich das kleine Ensemble auch bei seiner letzten Veranstaltung freuen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Über großen Publikumszuspruch konnte sich das kleine Ensemble auch bei seiner letzten Veranstaltung freuen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Doch man soll aufhören, wenn es am schönsten ist, und so fiel am 26. Dezember 2018 mit einem letzten Caféhauskonzert im oberen Foyer des Lüdenscheider Kulturhauses endgültig der Vorhang für die engagierte Künstlertruppe. Vorher begeisterte das Ensemble, neben Regisseur und Conferencier Rudolf Sparing bestehend aus den Schauspielern und Sängern Sabine Auth, Gaby Prehl, Ruth Schimanski und Gerhard Winterhager sowie dem Pianisten Ulf Müller-Ortolf, jedoch mit einem letzten Paradestück.

Rudolf Sparing, ehemaliger Leiter des Lüdenscheider Kulturhauses, inszenierte das Caféhauskonzert nicht nur, sondern wirkte auch als Moderator mit. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rudolf Sparing, ehemaliger Leiter des Lüdenscheider Kulturhauses, inszenierte das Caféhauskonzert nicht nur, sondern wirkte auch als Moderator mit. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das unterhaltsame Programm des klassischen Caféhauskonzertes, das sich an ähnliche Veranstaltungen der 20er und 30er Jahre, aber auch an die jahrelang im Kulturhaus durchgeführten Caféhauskonzerte anlehnte, setzte sich aus den besten Nummern der drei Ensemble-K-Revuen „Liebe, Lust und Laster“, „Himmelblau“ und „Lieder-liches“ zusammen, die alle große Erfolge waren. Dabei überzeugten die Interpreten im Anschluss an ein lockeres Piano-Intro von Urs Müller-Ortolf vor allem mit hübschen Solo-Einlagen, zum Beispiel Ruth Schimanski mit ihrer Interpretation des Liedes „Eine kleine Sehnsucht“ von Friedrich Holländer und später mit „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“, einem weiteren Werk des vor allem in den 20er und 30er Jahren populären Komponisten.

Sabine Auth und Ruth Schimanski, die einige Duette zum Besten gaben. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sabine Auth und Ruth Schimanski, die einige Duette zum Besten gaben. (Foto: Björn Othlinghaus)

An das sympathische Kuschellied „Unter einer kleinen Decke in der Nacht“ aus der Feder des ehemaligen Trio-Musikers Stefan Remmler erinnerte Sabine Auth auf sympathische Weise, bevor Gaby Prehl den umwerfenden Chanson „Aber der Novak“ des österreichischen Komponisten Hugo Wiener pointiert und ausdrucksstark darbot, dessen Schallplattenpressung in den 60er Jahren sogar aufgrund seines leicht frivolen Inhaltes beschlagnahmt wurde. Mit leiser Emotionalität punktete Sabine Auth mit dem Song „Frag‘ nicht warum ich gehe“ von Robert Stolz, den dieser für den Musikfilm „Das Lied ist aus“ im Jahre 1930 verfasste.

Gerhard Winterhager. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gerhard Winterhager. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bei der Darbietung von „Die ganze Welt ist Himmelblau“ aus der Operette „Im Weißen Rössl“, das Motto der zweiten Revue des Ensemble-K, gesellte sich dann noch Gerhard Winterhager zu den drei Sängerinnen hinzu. Er fragte nachfolgend unter anderem augenzwinkernd „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ und schlüpfte bei „Bel Ami“ in die Rolle des Dandy, der von den drei Damen umgarnt wird. Aus der dritten Revue „Lieder-liches“ stammten dann die Beiträge nach der Pause, wo sich Winterhager unter anderem musikalisch an Heinz Rühmann im Film „5 Millionen suchen einen Erben“ mit dem Lied „Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen“ erinnerte und Ruth Schimanski eindrucksvoll das traurige „Johnny“, ein weiteres Stück von Friedrich Holländer, anstimmte.

Ruth Schimanski, Gaby Prehl, Sabine Auth und Gerhard Winterhager. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ruth Schimanski, Gaby Prehl, Sabine Auth und Gerhard Winterhager. (Foto: Björn Othlinghaus)

An Hildegard Knef erinnerten Ruth Schimanski und Sabine Auth mit „Eins und eins das macht zwei“, bevor Gaby Prehl das trotzig-kindliche aus Trude Herrs Vortrag von „Ich will keine Schokolade“ treffend herausarbeitete. Nachdem noch einmal Ruth Schimanski und Sabine Auth mit Michael Jarys Rührstück „Wir wollen niemals auseinandergehen“ glänzten, legten alle vier Sänger gemeinsam das Lied „Sex-Appeal“ aus den 30er Jahren als Zugabe nach. Mit dem unterhaltsamen Caféhauskonzert bereitete das Ensemble K seinem Publikum einen würdigen Abschied vor, nachdem die Lüdenscheider die kleine Theatertruppe umso mehr vermissen werden.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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