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„Ein Anderer“ von Julia Schubeius – Film-Premiere mit 280 Gästen in Dortmund

(Foto: Björn Othlinghaus)
Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Schubeius mit den wichtigsten Darstellern ihres Films. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rund vier Jahre hat es gedauert, bis die aus Lüdenscheid stammende Filmemacherin Julia Schubeius und ihr Team im Rahmen einer Hochschul-Premiere im Dortmunder „Camera Lichtspiel Kino“ ihren Film „Ein Anderer“ der Öffentlichkeit vorstellen konnten.

Insgesamt waren an die 200 Personen an der Produktion der Fachhochschule Dortmund beteiligt, mit der Filmstudentin Julia Schubeius ebenso wie ihre Mit-Kommilitonen und Kollegen Christoph Gehl (Kamera), Arno Augustin (Sounddesign), Patrick Fait (Schnitt) und Carina Witte (Produktionsleitung) ihre Abschlussarbeiten im Fach „Film und Sound“ vorlegen. Entsprechend gut gefüllt war das kleine „Camera Lichtspiel Kino“ in der Dortmunder Nordstadt, in dem am Freitag, 24. August 2018, der Sektempfang zum Film sowie die Hochschul-Premiere stattfanden – 280 Besucher konnten die Filmemacher an diesem Abend begrüßen.

Patrick Fait (Schnitt), Carina Witte (Produktionsleitung), Arno Augustin (Sound-Design) und Julia Schubeius (Regie, Drehbuch) - Christoph Gehl (Kamera) war bei der Premiere nicht anwesend - lieferten mit dem Film "Ein Anderer" ihre Abschlussarbeiten an der Fachhochschule Dortmund ab. (Foto: Björn Othlinghaus)

Patrick Fait (Schnitt), Carina Witte (Produktionsleitung), Arno Augustin (Sound-Design) und Julia Schubeius (Regie, Drehbuch) – Christoph Gehl (Kamera) war bei der Premiere nicht anwesend – lieferten mit dem Film „Ein Anderer“ ihre Abschlussarbeiten an der Fachhochschule Dortmund ab. (Foto: Björn Othlinghaus)

Unter ihnen befanden sich neben den meisten Beteiligten aus Stab und Besetzung auch zahlreiche Verwandte und Freunde der Filmemacher und natürlich auch nicht wenige Gäste aus Lüdenscheid. Anwesend waren neben den meisten Darstellern, allen voran die Schauspieler Merle Wasmuth und Ronny Miersch, bei denen es sich um bereits aus zahlreichen Fernseh-Serien und -filmen sowie renommierten Theaterproduktionen bekannte Schauspieler handelt, auch die Schwester von Julia Schubeius, Lisa Schubeius, die die Romanvorlage für das packende Psychodrama verfasste. Im fast bis auf den letzten Platz besetzten Kinosaal sahen viele der Beteiligten den Streifen erstmals in voller Länge.

In der Nordstadt-Galerie in Dortmund passte bei der Premierenfeier kein Blatt mehr zwischen die zahlreich erschienenen Gäste. (Foto: Björn Othlinghaus)

In der Nordstadt-Galerie in Dortmund passte bei der Premierenfeier kein Blatt mehr zwischen die zahlreich erschienenen Gäste. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der überwiegend in Dortmund gedrehte Film erzählt die Geschichte der Journalistin Mila Gabriel (Merle Wasmuth), die nach einem psychiatrischen Therapieaufenthalt versucht, ihr Leben in geordnete Bahnen zu lenken. Mit wenig Erfolg nimmt sie die Recherchen zu einem nicht abgeschlossenen Artikel über eine ihr seltsam vertraute Frau wieder auf, während Erinnerungen an ihre von einem traumatischen Erlebnis geprägte Kindheit hochkochen. Kraft gibt ihr dabei ihr immer gut gelaunter Freund Jonathan (Ronny Miersch), der stets sein bestes gibt, um der in sich gekehrten jungen Frau ein wenig Lebensfreude zu vermitteln.

Auch die Jack-Russell-Terrier-Dame Spidey, die im Film eine wichtige Rolle spielt, durfte bei der Premierenfeier mit dabei sein. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch die Jack-Russell-Terrier-Dame Spidey, die im Film eine wichtige Rolle spielt, durfte bei der Premierenfeier mit dabei sein. (Foto: Björn Othlinghaus)

Als Mila Freundschaft mit einem offensichtlich herrenlosen Hund schließt und sich zudem verliebt, wendet sich ihr Leben – scheinbar – zum Guten. Der Trailer, den Julia Schubeius noch vor den eigentlichen Dreharbeiten des Films produzierte und präsentierte, ließ ein bedrückendes, deprimierendes Psychodrama vermuten, doch obwohl es sich durchaus nicht um leichte Kost handelt, schaffen es die Filmemacher, den Stoff immer wieder durch humorvolle Szenen aufzulockern, an denen Ronny Miersch als glaubwürdiger Sidekick für die Protagonistin einen nicht unwichtigen Anteil hat. Ebenfalls ein echter Gewinn: Filmhund Spidey, eine quirlige Jack-Russell-Terrier-Dame, die eine wichtige Rolle im Film spielt und die natürlich auch bei der Feier mit dabei sein durfte. Spidey ist ebenfalls längst keine Unbekannte mehr im Filmgeschäft und wirkte unter anderem in zahlreichen Werbespots mit.

Beim Sektempfang vor der Premierenvorführung begrüßten Julia Schubeius und ihre Kollegen vom Filmteam zahlreiche Gratulanten im Camera Lichtspiele Kino. (Foto: Björn Othlinghaus)

Beim Sektempfang vor der Premierenvorführung begrüßten Julia Schubeius und ihre Kollegen vom Filmteam zahlreiche Gratulanten im Camera Lichtspiele Kino. (Foto: Björn Othlinghaus)

Obwohl Film-erfahrene Zuschauer schon recht früh ahnen, auf welche Auflösung die Handlung von „Ein Anderer“ hinausläuft, schaffen es die Filmemacher, eine starke Dynamik durch den Wechsel zwischen ruhigen, in matte Weiß- und Grautöne getauchte Sequenzen, düster und dramatisch gefilmte Rückblenden sowie unbeschwerte Szenen zwischen Mila und Jonathan zu erzeugen, deren Zusammenspiel erahnen lässt, dass die Chemie zwischen den beiden Darstellern während des Drehs hundertprozentig gestimmt hat.

Hauptdarstellerin Merle Wasmuth. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hauptdarstellerin Merle Wasmuth. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Film, der mit einem quasi nicht vorhandenen Budget von nur 40.000 Euro realisiert wurde, das teilweise aus einem Crowdfunding-Projekt stammte, besticht nicht zuletzt durch seine herausragenden Darstellerleistungen. Merle Wasmuth erklärte auf der im Anschluss an die Vorführung stattfindenden Premierenfeier in der Dortmunder Nordstadt-Galerie, dass es sich trotz zahlreicher vorangegangener Engagements im Film- und Fernseh-Bereich um ihre erste tragende Hauptrolle in einem Film gehandelt habe, was gerade bei der Komplexität des Charakters eine echte Herausforderung für sie gewesen sei. Ganz besonders sticht auch die Leistung von Luna Maxeiner hervor, die bislang als Nachwuchsdarstellerin in der Erfolgsserie „Club der roten Bänder“ zu sehen war und Mila als Kind in den traumatischen Rückblenden zwar ohne viel Text, jedoch ungemein intensiv und ausdrucksstark darstellt.

Julia Schubeius mit ihrer Schwester Lisa, die die Romanvorlage zum Film "Ein Anderer" beisteuerte. (Foto. Björn Othlinghaus)

Julia Schubeius mit ihrer Schwester Lisa, die die Romanvorlage zum Film „Ein Anderer“ beisteuerte. (Foto. Björn Othlinghaus)

Ganz generell überzeugen die Darsteller durchweg und wirken glaubwürdig bis in die Nebenrollen, ein Umstand, der für einen Debüt-Film mit so geringen Mitteln nicht unbedingt selbstverständlich ist. Im Rahmen der Premierenfeier in der Dortmunder Nordstadt-Galerie bedankten sich die Filmemacher bei allen Beteiligten und präsentierten zudem ein Making of des Films. Darüber hinaus hatten alle Premierenbesucher die Möglichkeit, eine Blu-ray mit dem Werk, den Roman zum Film von Lisa Schubeius sowie ein Poster zu erwerben – mit den Einnahmen aus den Verkäufen möchten die Macher ihr Werk auf Festivals bewerben. Im Handel ist „Ein Anderer“ derzeit wohl noch nicht erhältlich, aber es können noch Blu-rays und Bücher über die Facebook-Seite des Films www.facebook.com/einandererfilm erworben werden.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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