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„Eure Wohnzimmer – Eure Solidarität“ – Hilfe für Clubs und Veranstalter

(Foto: Björn Othlinghaus)
Sven Prillwitz und Tom Homberg unterstützen mit ihrer Band Graupause die Aktion zugunsten des AJZ in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Corona-Pandemie trifft gerade die kleinen Clubs und Veranstalter in ganz Deutschland hart.

Wirkungsvolle Hilfen vom Staat kamen nicht und sind auch nicht zu erwarten, die Branche wird angesichts immer weiterer Verlängerungen des Lockdowns weitgehend von Regierungshilfen ausgenommen und im Stich gelassen. Eine kleine Unterstützung der gebeutelten Clubs und Veranstalter bieten Aktionen, die sich Künstler und Betroffene derzeit selbst einfallen lassen, um wenigstens etwas gegensteuern zu können angesichts einer aussichtslos scheinenden Situation. Die Lüdenscheider Punkrockband Graupause nimmt an der bundesweiten Aktion „Eure Wohnzimmer – Eure Solidarität“ teil.

Die Band Graupause präsentierte Anfang des Jahres ihre LP-Album "Verdammte Stille" - zur derzeitigen Corona-Situation passt der Titel leider verdammt gut. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Band Graupause präsentierte Anfang des Jahres ihre LP-Album „Verdammte Stille“ – zur derzeitigen Corona-Situation passt der Titel leider verdammt gut. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hierbei handelt es sich um eine Initiative von einzelnen Personen ohne finanzielle Interessen, „keine feste Gruppe, keine Firma, kein Verein, kein Sonstwas“, wie es auf der Website heißt. 100 Punk-Formationen aus ganz Deutschland steuerten anlässlich der Aktion je einen Beitrag zu dem MP3-Sampler „Wohnzimmer Romantik“ bei und konnten jeweils eine Location oder einen Veranstalter benennen, der durch die Aktion finanziell unterstützt werden soll. „Wer einen Sampler möchte, spendet einen beliebigen Betrag im Rahmen der Aktion“, erklärt Sven Prillwitz, Frontmann der Band Graupause, der gemeinsam mit seinem Bandkollegen Tom Homberg die Aktion vor dem Alternativen Jugendzentrum (AJZ) in Lüdenscheid vorstellte, das die Band mit ihrem Beitrag unterstützt. Alle Einnahmen werden nach Abzug der Versandkosten für die CD in vollem Umfang zu gleichen Teilen an die von den Künstlern vorgeschlagenen Clubs, Locations und Veranstalter ausgeschüttet.

Graupause mit Frontmann Sven Prillwitz im AJZ in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Graupause mit Frontmann Sven Prillwitz im AJZ in Lüdenscheid. (Foto: Björn Othlinghaus)

Eine erste Tranche soll noch vor Weihnachten ausgezahlt werden, eine zweite bis Februar 2021, dem Ende der Spendenaktion. Die Punkband Graupause ist die einzige Formation aus Lüdenscheid, die an der Aktion teilnimmt, schon allein deshalb, weil in der Bergstadt Bands dieses Genres eher rar gesät sind. „Umso mehr wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass das AJZ, in dem es immer wieder Punk-Konzerte gegeben hat, diese schwierige Situation, die noch lange nicht vorbei ist, übersteht“, erklärt Sven Prillwitz. Die Band steuerte ihren Song „S.O.S.“ zum Sampler bei. Zwar existiert von diesem Stück auch eine Corona-Version, die bereits zu Zeiten der „Klopapier-Knappheit“ im Rahmen des ersten Lockdowns entstand, auf dem Sampler ist jedoch das Original enthalten, dessen Inhalt mit der derzeitigen Situation nichts zu tun hat. Auch für die Band Graupause sind, wie für fast alle Kulturschaffenden, angesichts der Corona-Pandemie harte Zeiten angebrochen. „Normalerweise spielen wir pro Monat ein bis zwei Gigs in ganz Deutschland und haben deshalb seit Sommer letzten Jahres auch eine Booking-Agentur“, sagt Tom Homberg.

Sven Prillwitz von Graupause in Aktion. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sven Prillwitz von Graupause in Aktion. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Meist ist das so ein Freitag-Samstag-Ding, bei dem wir in zwei unterschiedlichen Locations hintereinander spielen“, ergänzt Sven Prillwitz. Zuletzt hatten Graupause einen solchen Doppel-Gig Ende Januar 2020 in Berlin und Hamburg, ein halbes Jahr später einen Auftritt im Rahmen eines Konzertes zugunsten des AJZ mit strengen Corona-Hygieneregeln am 31. Juli 2020. Das war’s! „Im Oktober hätten wir zum Beispiel Auftritte in Hamburg und Husum gehabt“, so Prillwitz, „aber Corona hat uns insgesamt in diesem Jahr bereits 20 Auftritte gekostet.“ Die Situation ist also alarmierend, für Künstler, Veranstalter und Clubs gleichermaßen. Somit könnte die Aktion „Eure Wohnzimmer – Eure Solidarität“ zumindest einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass das AJZ in Lüdenscheid die schweren Zeiten besser übersteht und einen Teil seiner laufenden Kosten decken kann. Spenden können über die Website wohnzimmerromantik.dubiose-quelle.de geleistet werden, wobei nach der Spende auch der Sampler „Wohnzimmer Romantik“ bestellt werden kann. Mehr Infos zur Band Graupause gibt es auf www.graupause-punk.de.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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