Dagewesen, Musik
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Fools Garden – Stimmungsvoller Gig mit Welthit beim Kult.Park-Festival

(Foto: Björn Othlinghaus)
Peter Freudenthaler beherrschte auch die leisen Momente. (Foto: Björn Othlinghaus).

Nur wenige Musiker oder Bands können sich rühmen, einmal einen echten Welthit verfasst zu haben. Dazu gehört die Formation Fools Garden, die am Freitag, 4. August 2017, beim Kult.Park-Festival in Lüdenscheid als Top-Act aufspielte.

„Egal wo wir hinkommen – sogar in Asien kennen die Menschen unseren Song ‚Lemon Tree’“, erklärte Sänger Peter Freudenthaler beim Auftritt der Combo, der von mehreren hundert Fans besucht wurde. Eigentlich besteht die Band heute insgesamt aus sechs Musikern, doch bei ihrem überwiegend akustischen Kult.Park-Konzert gaben sich lediglich die Masterminds und Songwriter Peter Freudenthaler (Gesang) und Volker Hinkel (Gitarre) sowie Schlagzeuger Gabriel Holz die Ehre.

Volker Hinkel und Peter Freudenthaler, Gründungsmitglieder und Songschreiber von Fools Garden. (Foto: Björn Othlinghaus)

Volker Hinkel und Peter Freudenthaler, Gründungsmitglieder und Songschreiber von Fools Garden. (Foto: Björn Othlinghaus)

Einen Bekanntheitsgrad, der zumindest ansatzweise an den Riesenerfolg des Chartstürmers herankam, erreichte noch „Wild Days“, nach Angaben des Sängers der erste Song von Fools Garden, den die Band im Radio hörte, was für die damaligen Newcomer 1993 ein enormes Glücksgefühl bedeutete. Den Erfolg von „Lemon Tree“ konnten Fools Garden trotz des Umstandes, dass sie auch in den folgenden 25 Jahren fleißig Alben produzierten, zwar nicht mehr wiederholen, doch dass es sich allemal lohnt, auch den Werken jenseits des Chart-Überfliegers eine Chance zu geben, davon konnten sich die Zuschauer beim rund zweistündigen Gig in Lüdenscheid ausgiebig überzeugen.

Mehrere hundert Besucher kamen in den Kulturhauspark. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mehrere hundert Besucher kamen in den Kulturhauspark. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aus ihrer Vorliebe für die Musik der Beatles machte die Band auch bei vielen Songs auf ihren Alben nach dem Erfolgs-Longplayer „Dish of the Day“ keinen Hehl, und zumindest auf frühen Fotos hätte Sänger Freudenthaler rein optisch locker als der junge Paul McCartney durchgehen können. Zweifellos kann sich die Band aus Pforzheim heute einiger der besten Beatles-Songs rühmen, die die Beatles nie geschrieben haben. Dennoch lies der ganz große Hype um die Pforzheimer nach dem Raketenstart in den 90ern nach, und Probleme mit ihren Plattenfirmen sowie schließlich auch untereinander, was 2003 zu einer Trennung von Freudenthaler und Hinkel von den übrigen Band-Gründungsmitgliedern Ralf Wochele, Roland Röhl und Thomas Mangold führte, haben der Band sicherlich eher geschadet als genutzt.

Der Zeitungsleser als gemütliche Sitzfläche. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Zeitungsleser als gemütliche Sitzfläche. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aufgegeben haben die Musiker nie und wurden von ihren Lüdenscheider Fans deshalb sicher auch für ihre Standhaftigkeit und ihr Durchhaltevermögen im rauen Musikgeschäft gefeiert. Zudem fand immerhin auch ein Fernseh-Team aus Lettland den Weg in die Bergstadt, um die Open-Air-Veranstaltung aufzuzeichnen. Zwischen den Stücken hatte der gut aufgelegte Peter Freudenthaler stets eine augenzwinkernde Anekdote aus dem Bandalltag parat oder animierte die Zuschauer zum Mitmachen, die unter anderem im Laufe des Abends immer wieder die Erinnerung der Musiker an kreischende Fans im Stil von Anhängern der Band Tokio Hotel mit eben jenem vergnügten Geschrei aufzufrischen hatten und dies auch mit Vergnügen taten. Eines der interessanten, weniger bekannten Stücke aus der durchaus produktiven Zeit nach „Dish of the Day“ und dem darauf enthaltenen „Lemon Tree“ stellt unter anderem der Song „Cook It A While“ dar, der auf Mallorca geschrieben wurde und den Freudenthaler mit einem atmosphärischen Harp-Solo würzte.

Die drei Musiker hatten gute Laune und Spielfreude nach Lüdenscheid mitgebracht. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die drei Musiker hatten gute Laune und Spielfreude nach Lüdenscheid mitgebracht. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Jahre 2015 machte die Band mit einem Album auf sich aufmerksam, das Cover-Versionen der bevorzugten Pop- und Rocksongs der Fools-Garden-Musiker aus den 90er Jahren enthielt. „Erst waren wir von dem Vorschlag eines Fernsehsenders, diese Platte zu machen, nicht so richtig überzeugt“, erzählt Freudenthaler, aber man habe dann ein lukratives Angebot bekommen, dass man nicht ausschlagen konnte. Aus diesem Werk spielte die Band ebenfalls einige Stücke, zum Beispiel eine Interpretation des OMD-Hits „Sailing On The Seven Seas“, aus dem die Combo eine Art Südstaaten-Blues im Bottleneck-Sound machte.

Das Duo Sticky Fingers aus Plettenberg übernahm den Support und spielte bei der After-Show-Party. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Duo Sticky Fingers aus Plettenberg übernahm den Support und spielte bei der After-Show-Party. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ferner stellten das Trio einige nagelneue Songs vor, die auf dem nächsten Album „Rise and Fall“ erscheinen werden, dessen Veröffentlichung für Herbst 2017 geplant ist. Als Support-Act für Fools Garden konnte das Duo Sticky Fingers aus Plettenberg, bestehend aus Björn Nixdorf (Gitarre, Gesang) und Stefan Rusch (Gitarre) überzeugen. Sie präsentierten kompetent gespielte Cover, darunter „Wonderwall“ von Oasis, „Nothing Else Matters“ von Metallica oder „Sex On Fire“ von den Kings of Leon.

Die Möglichkeit, sich CD's signieren zu lassen, gab es ebenfalls. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Möglichkeit, sich CD’s signieren zu lassen, gab es ebenfalls. (Foto: Björn Othlinghaus)

Im Anschluss an das Konzert widmeten sich „Fools Garden“ nicht nur ausgiebig ihren Fans am Merch-Stand und signierten CD’s, sondern ließen sich auch noch bei der After-Show-Party im Club Eigenart an der Hochstraße blicken, wo jeder bei freiem Eintritt die Möglichkeit hatte, eine privates Gespräch mit ihnen zu führen. Auch hier trat das Duo Sticky Fingers im Rahmen eines kleinen, aber feinen Unplugged-Gigs auf.

Kategorie: Dagewesen, Musik

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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