Märkischer Kreis, Regionales
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Ka-Boom – Mashup vom Feinsten im Lönneberga

(Foto: Björn Othlinghaus)
Neongelbe Applikationen und Schwarzlicht sorgten für Atmosphäre. (Foto: Björn Othlinghaus)

Außergewöhnlich Musik gab es jetzt im Club Lönneberga in Lüdenscheid zu hören. Die Formation „Ka-Boom“ mit Musikern aus Arnsberg, Neheim, Hagen und Soest präsentierten ein gut einstündiges Set mit „Mashups“, Musikcollagen, bei denen Live-Musik mit Samples, Gesangs- und Instrumentalspuren sowie klassischem Scratching zu neuen Tracks kombiniert werden.

Wer zum offiziellen Konzertbeginn erschien, musste etwa zwei Stunden Sitzfleisch beweisen, bis der Gig startete, doch das Warten lohnte sich. Denn die Truppe, die erst seit einigen Monaten existiert und deren Musik sich nicht eindeutig einer bestimmten Richtung zuordnen lässt, am ehesten jedoch als eine Mischung aus Hip-Hop und Soul-Elementen bezeichnet werden kann, überzeugte durch eine Authentizität, die auch eine Szene-Combo aus Brooklyn wohl nicht besser hätte vermitteln können.

Dicht gedrängt teilten sich Chollo (Turntables), Marius Kubisch (Drums), Arno Willeke (Bass), Niko Dolle (Gitarre) und Tim Vormweg (Tasten) die kleine Lönneberga-Bühne, eingehüllt in großformatige Kapuzenjacken mit neongelben Applikationen, die im Schwarzlicht effektvoll leuchteten. In den unterschiedlichen Mashup-Mixes, die „Ka-Boom“ an diesem Abend präsentierten und die für tolle Stimmung im gut besuchten Club sorgten, befanden sich, wie bei dieser Musikrichtung üblich, Bestandteile zahlreicher Songs aus den 90er und frühen 2000er Jahren wie zum Beispiel „Mrs. Jackson“ von Outcast, „Real Slim Shady“ von Eminem oder „Ready Or Not“ von den Fugees.

Musikalisches Großstadt-Feeling im Lönneberga. (Foto: Björn Othlinghaus)

Musikalisches Großstadt-Feeling im Lönneberga. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aber auch zahlreiche neuere Tracks fanden den Weg in die ebenso komplexen wie abwechslungsreichen Mashups der hörenswerten Formation, wie zum Beispiel in einer Hommage an die Stadt New York mit dem Titel „New Yorks Other Side“, in der unter anderem der Song „Empire State Of Mind“ von Alisha Keys und Jay Z von 2009 Verwendung fand. Im ganzen erzeugte das komplette Set eine Atmosphäre, die im besten Sinne als „Oldschool“ im Stil der 90er und frühen 2000er Jahre bezeichnet werden kann, bei der an den Turntables noch versiert mit Schallplatten hantiert sowie auf hohem musikalischen Niveau und mit viel Kreativität aus guter Musik neue gute Musik „gefrickelt“ wird anstatt einfach nur zu covern.

Live-Musik, gepaart mit Samples, Gesangs- und Instrumentalspuren sowie klassischem Scratching. (Foto: Björn Othlinghaus)

Live-Musik, gepaart mit Samples, Gesangs- und Instrumentalspuren sowie klassischem Scratching. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auf jeden Fall wehte mit diesem kleinen, aber feinen Mashup-Konzert wieder einmal ein frischer Wind durch die Lüdenscheider Musikszene, und man kann sich nur wünschen, dass „Ka-Boom“ bald wieder ein Gastspiel in der Bergstadt geben werden.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

1 Kommentare

  1. Tatjana Reh sagt

    Interessante und sehr gelungengene Musikstil Mischung-spricht total an.Die Kapuzenjacken mit leuchtenden neongelben Applikationen machen das ganze Bild mysteriös-tolle Idee!Björn hat schon alles so schön bechrieben,dass man nichts ergänzen kann.Außer eine Bemerkung.Mich wundert irgendwie kaum,dass auch Tim Vormweg,den ich vom beruflichen Feld kennen lernen dürfte,dabei ist.Eine begabte Person ist talentiert in allen Dingen:-)

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