Dagewesen, Musik
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Kult.Park-Festival 2018 – Harte Töne begeisterten beim Metal-Tag

(Foto: Björn Othlinghaus)
Trotz Autopanne kamen die Helldozers noch rechtzeitig, um es auf dem Sternplatz krachen zu lassen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Am Samstag, 28. Juli 2018, kamen beim Metal-Tag im Rahmen des Kult.Parkt-Festivals in Lüdenscheid die Fans der härteren Musik auf ihre Kosten.

Für die Veranstaltung, die unter Federführung des Lüdenscheider Vereins Underground Musik stattfand, standen die Vorzeichen zunächst nicht so gut. Phasenweise regnete es vor Beginn des Konzertes wie aus Kübeln, und dann erreichte die Veranstalter auch noch die Hiobsbotschaft, dass die Formation Helldozers aus Köln mitten auf der A45 mit kochendem Kühler liegengeblieben waren.

Frank Sieling von Seth 13 sorgte nicht nur auf der Bühne für Stimmung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Frank Sieling von Seth 13 sorgte nicht nur auf der Bühne für Stimmung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Musiker setzten aber alles daran, doch noch nach Lüdenscheid zu kommen, und die Veranstalter zogen die eigentlich als zweiten Act vorgesehenen Seth 13 vor, so dass die Helldozers schließlich doch noch auf der Sternplatz-Bühne standen. Auch das Wetter war den in großer Zahl erschienenen Metal-Fans schließlich holt, und so trat Sänger und Gitarrist Frank Sieling mit seiner Combo Seth 13 tatsächlich noch bei zeitweisem Sonnenschein auf. Unterstützt wurde er diesmal – die Band tourt derzeit in drei verschiedenen Besetzungen mit Sieling als Konstante – von Michael Kusch (Bass), Sebastian Mollner (Gitarre) und Julian Wohlgemut (Schlagzeug).

Auch viele junge Fans hatten an diesem Nachmittag ihren Spaß. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch viele junge Fans hatten an diesem Nachmittag ihren Spaß. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der handfeste Power-Metal, den die 2005 gegründete Formation bietet, kam einmal mehr hervorragend bei den Fans an, während Frontmann Sieling nicht nur wie gewohnt auf der Bühne Gas gab, sondern beim Rock-Brett „The Angel“ mit seiner Gitarre durch die Publikumsreihen spurtete und auf der Biertischbank stehend ein zünftiges Gitarrensolo abbrannte. Klassiker der Formation wie „Destroyer“, „The Arrival“ oder „Dragonfight“ durften ebenfalls im Set nicht fehlen. Ein gelungener Aspekt des Abends stellte insbesondere der Umstand dar, dass ganz unterschiedliche Spielarten des Metal präsentiert wurden und somit für Abwechslung sorgten.

Die Metal-Fans waren bestens gelaunt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Metal-Fans waren bestens gelaunt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Formation Helldozers, die aufgrund der Verzögerungen durch ihre Autopanne lediglich ein kurzes und knackiges Set von 45 Minuten hinlegen konnte, bot eine kernige Mischung aus Southern-, Groove- und Trashmetal, die durch rhythmische Brachialsounds, die Ehrfurchtgebietende Stimme von Frontmann Tony Rynskiy sowie elektrisierende Soli bestach. In ihrem ursprünglichen, ungeschliffenen Sound erinnerte die Combo, die neben dem Frontmann aus Philipp Reissfelder (Bass, Gesang), Atha Vassiliadis (Gitarre) sowie Alex Müller (Schlagzeug) besteht, mehr als einmal an die unvergessenen Motörhead mit ihrem verstorbenen Frontmann Lemmy Kilmister, denen sie passender Weise den Song „We Love Motörhead“ widmeten. Die Formation Leichenwetter aus Iserlohn mit Frontmann André Winkhaus bietet wiederum eine ganz andere musikalische Spielart. Die Combo verarbeitet Texte oder Textbestandteile oft längst vergessener Dichter der deutschen Literatur wie zum Beispiel Else Lasker-Schüler und untermalt die oft ebenso traurigen wie mystisch-romantischen Texte mit einer musikalischen Mischung aus Gothik und Metal, die ab und an ein wenig an Steampunk-Heroen wie Rammstein, Megaherz oder Lichtgestalt erinnern.

Leichenwetter-Frontmann André Winkhaus. (Foto: Björn Othlinghaus)

Leichenwetter-Frontmann André Winkhaus. (Foto: Björn Othlinghaus)

Herausragend war dabei unter anderem das Werk „Romanze zur Nacht“, dessen Grundlage Teile eines gleichnamigen Gedichtes des während des 1. Weltkrieges verstorbenen österreichischen Schriftstellers Georg Trakl sind, die mit einem eingängigen Refrain unterlegt wurden. Ebenso romantisch, melancholisch und düster gestalteten sich Stücke wie „Abendlied“, „Klage“ oder auch „Letzte Worte“ (Von den Sternen grüß‘ ich euch), das als Opener für den hörenswerten Gig der 1996 gegründeten Formation fungierte. Für Fans härterer Töne gestaltete sich der Abend somit zu einer rundum gelungenen Veranstaltung, die die große Publikumsresonanz mehr als verdient hatte.

Kategorie: Dagewesen, Musik

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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