Dagewesen, Musik
Schreibe einen Kommentar

Kult.Park-Festival – Extrabreit starten nicht nur den „Flieger“

(Foto: Björn Othlinghaus)
Extrabreit rockten die Kult.Park-Bühne. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit Kalapi stimmte am 20. August 2016 beim Kult.Park-Festival in Lüdenscheid eine Formation auf den Hauptact Extrabreit ein, die aus ihrer Heimat München von allen teilnehmenden Künstlern wohl die weiteste Anreise zum Festival in die Bergstadt hinter sich gebracht hatte.

Die Combo lieferte Punkrock mit deutschen Texten, der nach vorne losgeht, gemischt mit einigen Cover-Songs, darunter „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen oder „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten.

Extrabreit-Drummer Rolf Möller gab am Schlagzeug alles. (Foto: Björn Othlinghaus)

Extrabreit-Drummer Rolf Möller gab am Schlagzeug alles. (Foto: Björn Othlinghaus)

Darüber hinaus standen an diesem Abend natürlich auch Songs aus Kalapis im Jahr 2015 erschienenen Debüt-Album „Schachmatt“ auf der Setliste, durch das die Combo um Frontmann Robert in der Punk-Rock-Szene bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erhalten hat. In einem Song sang die Combo „Wir sind die Jugend von gestern, bitte vergesst uns nicht“, bei dem es sich vielleicht um einen Hinweis auf den guten alten Punk-Rock der 70er und 80er Jahre handelte, der ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein scheint und den die Münchner mit ihrer Musik wach halten wollen.

Das Publikum war begeistert von den Pop-Punk-Veteranen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Publikum war begeistert von den Pop-Punk-Veteranen. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Ein Abend wie Seide heute“ freute sich Extrabreit-Frontmann Kai Havaii über die gute Atmosphäre auf dem Kult.Park-Gelände, nachdem er mit seinen Musikerkollegen Stefan Kleinkrieg (Gitarre, Gesang), Bubi Hönig (Gitarre), Lars „Larson“ Hartmann (Bass) und Rolf Möller (Schlagzeug) die rund 600 Fans krachend mit dem Opener „Extrabreit“ begrüßt hatte. Älter geworden sind die Pop-Punk-Ikonen nur äußerlich. Wenn sie zeitlose Klassiker wie „Hurra, hurra, die Schule brennt“, „Flieger (grüß‘ mir die Sonne)“ oder „Polizisten“ auf der Bühne präsentieren, haben sie nichts von ihrer Energie eingebüßt und im Publikum gibt es Generationsübergreifend kein Halten mehr. Im Herzen sind die „Breiten“ trotz oder gerade wegen verdammt wilder Jahre jung geblieben.

Als Support-Act überzeugten die Punk-Rocker von Kalapi. (Foto: Björn Othlinghaus)

Als Support-Act überzeugten die Punk-Rocker von Kalapi. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Band weiß genau, was sie ihren Anhängern schuldig ist und lieferte eine rund zweistündige Parade ihrer zahlreichen Hits ab, die weit über die gängigen Ohrwürmer, die natürlich ebenfalls nicht fehlen durften, hinausgehen. Mit jener Energie, Motivation und physischer Präsenz, die die „Breiten“ bereits vor mehr als 30 Jahren auszeichneten, sowie einem wuchtigen Brachial-Sound, der bisweilen etwas zu heftig ins Kleinhirn dröhnte, präsentierte die spielfreudige Truppe den Mitsing-Song „Jeden Tag, jede Nacht“, schlug den „Bullerblues“ bei „Polizisten“, dem ersten Extrabreit-Hit aus dem Jahr 1982, an, und lieferte den Lieblingssong ganzer Schülergenerationen „Hurra, hurra, die Schule brennt“ ab.

Stefan Kleinkrieg, Gründungsmitglied der "Breiten". (Foto: Björn Othlinghaus))

Stefan Kleinkrieg, Gründungsmitglied der „Breiten“. (Foto: Björn Othlinghaus)

Zwischendurch übernahm auch Gründungsmitglied Stefan Kleinkrieg das Gesangsmikro, unter anderem bei „Das Beste kommt zum Schluss“. „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd“ – zu dieser Erkenntnis kam Kai Havaii, bevor er sich den „Roten Rosen“ zuwandte, jenem Lied von Hildegard Knef, das die „Breiten“ gemeinsam mit der Diva in den 90ern noch einmal zum Hit machten. Schließlich brachte „Flieger (grüß‘ mir die Sonne)“, das legendäre Hans-Albers-Cover von Extrabreit, die Fans auf dem Gelände endgültig zum Kochen. Nach „Junge, wir können so heiß sein“, bei dem Bubi Hönig mit einem elektrisierenden Gitarrenpart glänzte, setzten Extrabreit mit dem wuchtigen, lauten und dramatischen Song „Endlose See“ einen grandiosen Schlusspunkt.

Kategorie: Dagewesen, Musik

von

In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.