Dagewesen, Musik
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Live-Musik und Urlaubswetter – Ein kleiner KultBühne-Nachklapp

(Foto: Björn Othlinghaus)
An der KultBühne tummelten sich die Massen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Was den Veranstaltern der KultBühne vom Verein Kultstädte auf dem Lüdenscheider Stadtfest im letzten Jahr an Glück gefehlt hatte – damals schüttete es in Strömen – haben sie bei der KultBühne 2016 doppelt und dreifach zurückbekommen.

Bei traumhaftem Wetter tummelte sich am 10. und 11. September das Publikum vor der kleinen Bühne direkt am Extrablatt und genoss das umfangreiche Musikprogramm mit insgesamt 13 herausragenden Ensembles, die ganz überwiegend mit Eigenkompositionen glänzten. Zur guten Stimmung trug zudem der große Stand von KultStädte bei, an dem es leckere Cocktails und Longdrinks gab.

Klaus Sonnabend und Ingo Starink vom Verein KultStädte bei der Arbeit. (Foto: Björn Othlinghaus)

Klaus Sonnabend und Ingo Starink vom Verein KultStädte bei der Arbeit. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ein Zelt nahe der Bühne lud zum relaxten Verweilen und Musikhören ein, und wer tanzen und feiern wollte, konnte dies direkt vor der Bühne und in Reichweite des Bierstandes tun, den der Verein ebenso wie das Zelt erstmals im Rahmen der KultBühne anbot. Seit insgesamt 10 Jahren ist die KultBühne, bei der wir von www.worteffekte.de auch erstmals als Mit-Sponsoren fungierten, vom Lüdenscheider Stadtfest nicht mehr wegzudenken und ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Events geworden, auf dem sich die Vereine aus der Bergstadt mit unzähligen Angeboten präsentieren können.

Martin Holtkamp von The Atrium. (Foto: Björn Othlinghaus)

Martin Holtkamp von The Atrium. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aus dem abwechslungsreichen und hochklassigen Musikprogramm der KultBühne besondere Höhepunkte herauszupicken fällt schwer, denn bereits im Rahmen einer umfangreichen Vorauswahl mussten sich die Kandidaten gegen mehrere hundert Mitbewerber durchsetzen. Somit stimmte bei restlos allen Formationen das musikalische Niveau. Dennoch gab es am Samstagabend zweifellos eine Band, die schon jetzt die Vermutung nahe legt, dass man von ihr eines Tages auch auf nationaler oder internationaler Ebene hören wird. Die Musiker von The Atrium kommen nicht aus der Region, sondern aus Duisburg, konnten sich jedoch beim Finale des On-Stage-Bandcontest im Lüdenscheider Kulturhaus mit großem Abstand gegen die Mitbewerber durchsetzen. Mit ihrem hymnischen Pop-Rock sowie schillernde Songs, die künstlerisches Niveau mit eingängigen Refrains und Hooklines vereinen, kam die Formation, deren Sound ein wenig an die erstklassige australische Formation Eskimo Joe erinnert, beim heimischen Publikum ganz besonders gut an. Beste Laune und Freude an der Musik stand den Stadtfest-Besuchern, die sich auf die Band einließen, schnell ins Gesicht geschrieben.

Sarah Leann Redding, Frontfrau der Band Otherside. (Foto: Björn Othlinghaus)

Sarah Leann Redding, Frontfrau der Band Otherside. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auf das Konto der Formation mit dem charismatischen Frontmann Martin Holtkamp geht bisher das erstklassige Debüt-Album „Up North“, von dem an diesem Abend auch zahlreiche Songs wie zum Beispiel die Single-Auskopplungen „Electrified“ und „Northern Lights“ performt wurden. Doch zweite Longplayer der Band ist bereits in Arbeit, und der neue Song „Automatic“, der ebenfalls auf dieser Scheibe enthalten sein wird, hat echte Single-Qualitäten und steht den bisherigen Arbeiten der Band in nichts nach. Viel Abwechslung mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Musikstilen zeichnete insgesamt das KultBühne-Programm aus.

Unterschiedliche Musikstile

Vor dem Hauptact „The Atrium“ war am Samstag zum Beispiel die Band „Audible Life“ zu sehen und zu hören, die ebenfalls aus Duisburg, das offenbar über eine beachtenswerte Musikszene verfügt, den Weg in die Bergstadt gefunden hatte. Obwohl sich auch diese Combo nicht wirklich in ein musikalisches Korsett zwängen lässt, steht bei ihnen der Hip Hop im Vordergrund, aber auch der Funk kommt als Begleitung der relaxten, deutschsprachigen Texte nicht zu kurz.

Luca Merschmann von der Band Functastic. (Foto: Sophie Schmidt)

Luca Merschmann von der Band Functastic. (Foto: Sophie Schmidt)

Der 25-jährige Halveraner Musiker Binyo hat sich im Märkischen Kreis ebenso wie deutschlandweit mit seinem fröhlichen Singer-Songwriter-Pop sowohl als Solo-Musiker als auch im Rahmen seiner Band bereits einen Namen gemacht. Auf der KultBühne stand er gemeinsam mit seinen musikalischen Mitstreitern, aber auch mit Gästen wie dem Saxophonisten Rudolf F. Nauhauser. Viele seiner Songs mit augenzwinkernden deutschen Texten, die eine große Fangemeinde vor der Bühne versammelten, verfügen zusätzlich über einen Reggae-Einschlag, der bestens zum Sommerwetter passte. Ein gutes Beispiel hierfür ist das gut gelaunte „Machtlos“ von Binyos Debüt-Album „Der Steg ist das Ziel“. Aus einer Schülerband der Music Store Musikschule bildete sich schließlich die Formation Otherside, die ebenfalls am Samstag auf der KultBühne zu sehen und zu hören waren. Dass die Combo mit Frontfrau Sarah Leann Redding ehrgeizig ist und einiges erreichen möchte, merkt man an ihren kompetent geschriebenen Songs in englischer Sprache, an denen Keyboarder Benedikt Czylwik oft einen großen Anteil hat.

Hip Hop vom Feinsten boten Audible Life. (Foto: Björn Othlinghaus)

Hip Hop vom Feinsten boten Audible Life. (Foto: Björn Othlinghaus)

Somit stellte auch diese Formation, die beim Bandwettbewerb „On Stage“ 2013 im Lüdenscheider Kulturhaus den dritten Platz belegte, einen echten Höhepunkt auf der KultBühne dar. Darüber hinaus waren am Samstag die Formation Alphatier mit Rock- und Popsongs, die Alternative- und Progressive-Rocker von Radionative, die Meinerzhagener Punk-Rocker von Area 61, die beim On-Stage-Bandcontest 2016 einen ordentlichen zweiten Platz belegten, sowie die Hagener Formation Audiospace zu sehen, die mit einer ordentlichen Portion Crossover-Rock glänzten. Am Stadtfest-Sonntag kamen dann schließlich alle Freunde des Jazz-, Funk- und Bigband-Sounds auf ihre Kosten. Einen besonderen Bekanntheitsgrad hatte dabei sicherlich die Formation Funktastic, bei der es sich ebenfalls um ein Gewächs der Music Store Musikschule in Lüdenscheid handelt.

Jazzination. (Foto: Sophie Schmidt)

Jazzination. (Foto: Sophie Schmidt)

Alle übrigen Bands und Bigbands am Sonntag – Jazzination aus Iserlohn, die Uni Bigband Siegen, die Lazarev Projekt Group sowie die Formation Six4Jazz kamen von auswärts zum Lüdenscheider Stadtfest. Einmal mehr haben die Macher des Vereins KultStädte um den Vorsitzenden Klaus Sonnabend für eine tolle Live-Musik-Veranstaltung gesorgt, die für die Musikszene der Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus längst zu einer echten Marke geworden ist. Weitere Infos: www.kultstaedte.de.

Kategorie: Dagewesen, Musik

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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