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Lüdenscheider Kultlokal hat ein Herz für Filmfans

Die Idee zum Dahlmann Filmclub kam dem Journalisten und Cineasten Fabian Paffendorf vor dem Konzert mit dem Schlagersänger Christian Anders im Saal der Lüdenscheider Gaststätte Dahlmann, als der Sänger die Karate-Tritte aus einem von ihm selbst inszenierten Kinofilm zu zeigen (Anders drehte in den 70er Jahren zwei Filme als Regisseur und wirkte in einigen weiteren als Darsteller mit). Der Film ist auf DVD nicht erhältlich, aber Anders und Paffendorf diskutierten über die Möglichkeit, eine Fassung aus den Beständen des Musikers im kleinen Kreis zu zeigen, kommentiert von Anders selbst.

Filmabende mit Clubcharakter, bei denen Filme zu speziellen Themengebieten sowie Genrestreifen gezeigt wurden, stellte Paffendorf bereits vor 10 Jahren gemeinsam mit dem heutigen Fotokolumnisten des Musik-Fachmagazins „Musikexpress“, Christoph Neumann, auf die Beine. Die Vorführungen fanden an unterschiedlichen Orten wie der „Alten Druckerei“ und dem Filmpalast-Kino in Lüdenscheid statt, und auch zahlreiche Prominente wie Simon Gosejohann („Elton vs. Simon“) und sein Bruder Thilo Gosejohann („Operation Dance Sensation“) sowie der Filmregisseur und gebürtige Lüdenscheider Wolfgang Büld („Manta – Der Film“, „Gib Gas, ich will Spaß“) statteten damals den Filmfans einen Besuch ab.

Der „Dahlmann Filmclub“ ist auf die Klientel des Veranstaltungslokals zugeschnitten

Vom Grundsatz her soll es sich beim geplanten „Dahlmann Filmclub“ um ein ähnliches Angebot handeln, das allerdings auf die Klientel des Veranstaltungslokals in der Grabenstraße zugeschnitten sein soll. „Zum einen soll es einmal im Monat am Wochenende ein filmisches Doppelprogramm geben“, erklärt Initiator Fabian Paffendorf. „Hier werden dann jeweils zwei Filme zu sehen sein, die einen Bezug zu jener Musik haben, die bei Dahlmann oft gespielt wird zum Beispiel in den Veranstaltungen des Lüdenscheider DJ’s Hans Natt zu hören ist.“ Dabei kann es sich sowohl um reine Musikfilme handeln, die Musikgeschichtliche Inhalte haben oder in denen ein oder mehrere Musiker mitspielen, als auch um Streifen, in denen ein Soundtrack oder Songs bekannter Musiker enthalten sind oder bei denen sich Musiker als Filmemacher versucht haben (wie im Fall von Christian Anders).

Dahlmann Filmclub 02

Fabian Paffendorf lebt seine Leidenschaft für den Film und verfügt nicht nur über eine umfangreiche Film-Sammlung, sondern auch über ein großes Fachwissen in diesem Bereich. Foto: Björn Othlinghaus

Wenn sich die Möglichkeit ergibt, könnten zu diesen Double-Features auch hin und wieder Prominente oder Personen eingeladen werden, die an den gezeigten Streifen beteiligt waren. „Im Anschluss an das Doppelprogramm wird es voraussichtlich immer eine Party oder Live-Musik geben, zu der der Eintritt frei sein wird“, erklärt Fabian Paffendorf. Zusätzlich zum Doppelprogramm sind im Rahmen des „Dahlmann Filmclubs“ gelegentliche Einzelvorführungen besonderer Filme in der Woche (meist mittwochs) geplant. Filmfreunde sind erstmals am Freitag, 5. September 2014, bei Dahlmann an der richtigen Adresse – an diesem Abend beginnt um 20 Uhr das erste Double-Feature. Um die Spannung zu erhalten, werden im Vorfeld keine Filmtitel genannt, sondern nur deren Inhalt umschrieben.

Eine Mauer steht im Mittelpunkt eines der gezeigten Filme der ersten Doppelvorstellung

Während beim ersten Film des Abends, bei dem es sich um die Verfilmung eines Konzeptalbums der britische Prog-Rock-Formation „Pink Floyd“ handelt, eine Mauer im Mittelpunkt steht, basiert der zweite Film auf einem Konzeptalbum der Band „The Who“ aus dem Jahr 1973. Der britische Streifen thematisiert die Identitätskonflikte britischer Jugendlicher in den 60er Jahren. Eine Rolle wurde mit dem schon damals durch die Gruppe „The Police“ sehr bekannten „Sting“ besetzt. Wer das Doppelprogramm sehen möchte, zahlt an diesem Abend einen Clubbeitrag in Höhe von 5 Euro.

Einen Leckerbissen für Freunde des abseitigen Films wird es schließlich am Mittwoch, 17. September 2014, ab 20 Uhr, geben. Dann bekommen die Filmfans einen deutschen Streifen aus den 70er Jahren zu sehen, der unter anderem das damalige Sex-Idol Ingrid Steeger sowie Lebemann Rolf Eden in jungen Jahren zu bieten hat. Produzent des Films, in dem eine Menge Beat-Musik gespielt wird, ist der berühmt-berüchtigte Erwin C. Dietrich. Somit kommt natürlich auch die Erotik nicht zu kurz. Der Clubbeitrag beträgt an diesem Abend 2 Euro. Auch für den Oktober laufen bereits die Planungen, wobei hier noch keine genauen Daten feststehen. Im Rahmen des Doppelprogramms kommen jedenfalls die Fans des grandiosen Zeichentrick-Regisseurs Ralph Bakshi gleich zweimal zu ihrem Recht, während bei der Einzelvorführung unter anderem Herbert Grönemeyer, Ralf Richter und Jürgen Prochnow auf Tauchstation gehen. Weitere Infos gibt es unter www.facebook.de/dahlmannfilm.

Kategorie: Märkischer Kreis, Regionales

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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