Angeguckt, Film & TV
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Motel Room 13 – Was ist nur in der Tasche?

Wie bei so vielen Dingen im Leben kommt es auf den Inhalt an. Erst der Inhalt macht den entscheidenden Unterschied. In „Motel Room 13“, dem Regiedebüt von David Grovic, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, dreht sich alles um eine Reisetasche und deren Inhalt. Auftragskiller Jack (John Cusack) soll diese Reisetasche für den Gangsterboss Dragna (Robert De Niro) besorgen und sie ihm in einem heruntergekommenen Motel übergeben – nur einmal bitte raten, um welche Zimmernummer es sich dabei handelt.

Eine Tasche durch die Gegend zu tragen, das allein würde nun wahrlich nicht reichen, um Spannung bei uns Zuschauern zu erzeugen. Da wir alle bekanntermaßen mehr oder weniger extrem neugierig sind, erfahren wir nicht, was sich in der Tasche befindet. Jack auch nicht. Denn das ist die Bedingung des Deals: Er bekommt die fürstliche Belohnung in Form von reichlich Dollars nur dann, wenn unter keinen Umständen nachsieht, was sich in der Tasche befindet. Schnell wird Jack und uns klar, dass der einfache Auftrag sich als ein hartes Stück Arbeit entpuppt. In dem Motel treiben sich so einige zwielichtige Gestalten herum, die es offenbar alle auf die Tasche abgesehen haben. Besonders nah ans Täschchen kommt die attraktive Rivka (Rebecca Da Costa), weil Jack ihr Schutz in seinem Zimmer vor ihrem Zuhälter gewährt. Erst widerwillig, später freiwillig – wenn Männer lange attraktive Beine sehen…

Im weiteren Verlauf kommen dann noch korrupte Bullen ins Spiel, die Jack das Leben äußerst schwer machen. Überhaupt werden immer wieder Personen eingeführt, welche die Geschichte unnötig langatmig und zäh werden lassen. Je länger der Film andauerte, desto mehr habe ich mich nach Spannung gesehnt. Doch selbst beim Finale, bei dem endlich der Inhalt der Tasche zum Vorschein kommt, wollte sich kaum noch Spannung einstellen. Oder nicht mehr, weil ich vorher schon fast eingelullt war? Was wirklich schade ist, denn auch der Film an sich hat mit John Cusack und Robert De Niro einen ansehnlichen Inhalt. Insbesondere Cusack ist mal wieder ein Garant für gutes Schauspiel und hält den Film bis zum überraschenden Ende am Leben. Überraschendes Ende? Okay, es gibt auch hier wieder sicher den ein oder anderen, der das Ende bereits am Anfang kannte. Da kann ich nur sagen: Respekt und weiterhin viel Freude als Hellseher. Denn neben dem guten Spiel der Darsteller, der ansprechenden Optik (mal abgesehen von etwas zu viel künstlichem Nebel rund ums Motel) ist das Ende ein weiterer Pluspunkt für den Film.

Genügt das, um den Daumen für den Film zu heben? Nein. Ich belasse meinen Daumen in der Waagrechten. Für eine Kinoauswertung hat es zu Recht nicht gereicht, dafür sind der Plot und die Inszenierung einfach zu unausgegoren. Aber als DVD-Premiere ist der Film deutlich über dem Durchschnitt vergleichbarer Veröffentlichungen und damit allemal einen Blick wert.

Motel Room 13_3D_Motel Room 13 [Blu-ray]

(The Bag Man)

Genre Actionthriller

FSK ab 18 Jahren

Laufzeit ca. 105 Minuten

Produktion USA 2013

Bildformat 2.40:1 in 16:9

Ton / Sprache Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1

Untertitel keine

Kategorie: Angeguckt, Film & TV

von

In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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