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Portmeirion – Folk der Spitzenklasse

(Foto: Björn Othlinghaus)
Stimmungsvolle Folk-Musik ist die Spezialität der Gruppe Portmeirion (Foto: Björn Othlinghaus)

Markus und Barbara Scheidtweiler, die beiden Folk-Spezialisten des Kulturvereins Kalle e.V., sind vor allem bekannt als Organisatoren der Live-Konzert-Reihe „Folk-Pack“.

Auf ihr Engagement hin entwickelte sich Lüdenscheid ab 1999 zu einer echten Hochburg der Folk-Musik in Deutschland, wo sich Größen des Genres wie Iain Matthews, Eric Bibb, Show of Hands, Heidi Talbot, Chris While und Julie Matthews, Kristina Olsen, Julian Dawson und viele andere zum Teil deutschlandweit exklusiv ein Stelldichein gaben. Doch die Scheidtweilers sind auch selbst leidenschaftliche Musiker.

Markus Scheidtweiler spielt bei Portmeirion verschiedene Saiteninstrumente. (Foto: Björn Othlinghaus)

Markus Scheidtweiler spielt bei Portmeirion verschiedene Saiteninstrumente. (Foto: Björn Othlinghaus)

Dies stellen sie regelmäßig bei Konzerten ihrer Band Portmeirion unter Beweis, die am Sonntag, 21. Juni 2015, im Bühnensaal des Lüdenscheider Kulturhauses zu sehen und zu hören war. Ursprünglich sollte das Konzert auf der Waldbühne stattfinden, musste jedoch aufgrund des schlechten Wetters ins Kulturhaus verlegt werden. Das Repertoire der Band, die neben Barbara Scheidtweiler (Gesang, Gitarre, Ukulele) und Markus Scheidtweiler (Gitarren, Mandoline, Banjo, Ukulele) noch aus Sibbi Zborowski (Akkordeon, Keyboard), Rainer Wilkes (Kontrabass, E-Bass) und Mirko Wohlfahrt (Drums, Percussion) besteht, ist sehr vielfältig und bezieht den Begriff „Folk“ nicht nur auf britische, amerikanische und irische Künstler. Vielmehr stehen immer wieder auch Traditionals aus anderen Ländern wie zum Beispiel der Türkei, Polen oder Mazedonien auf der Setliste.

Rainer Wilkes am Kontrabass. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rainer Wilkes am Kontrabass. (Foto: Björn Othlinghaus)

Diese Werke präsentierte die Band meist in instrumentaler Form. Passend zum Regenwetter draußen starteten die Musiker bei ihrem Opener „Come Home“ mit einer Midtempo-Nummer, in der es darum geht, „ein Dach über dem Kopf zu haben“, wie Markus Scheidtweiler erklärte. Im Anschluss an diesen Song von Ryan Adams wurde es melancholisch mit „If I Were A Bluebird“, einem traurigen Lied von Ron Sexsmith und Linda Thompson, das beschreibt, wie es für eine Frau ist, wenn der Liebste in die Ferne geht.

‚Moondance‘ einziger irischer Song

Sibbi Zborowski verzierte das Lied mit einem schönen Akkordeon-Solo. Irische Songs sind im Programm von Portmeirion eher selten anzutreffen, und auch an diesem Abend lag das Hauptaugenmerk auf britischen und amerikanischen Künstlern, mit Ausnahme des aus der Feder von Van Morrison stammenden „Moondance“. Die Interpretation von Portmeirion verzauberte durch ihre Unbeschwertheit und Leichtfüßigkeit. Der Song „Time“ von Tom Waits erhielt durch Sängerin Barbara Scheidtweiler eine komplett andere Note als durch Waits‘ Reibeisenstimme. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms lag schließlich in der Interpretation von Werken zahlreicher Musiker, die bereits im Rahmen der Folk-Pack-Reihe in Lüdenscheid zu Gast gewesen waren.

In diese Kategorie gehörte zum Beispiel der ergreifende Song „Nie wieder“ von Julie Matthews, der die Geschichte der jüdischen Hochspringerin Christel Bergmann während der Olympiade 1936 in Nazi-Deutschland erzählt. Sie schwor sich nach ihrer Flucht in die USA, die wieder Deutsch zu sprechen.

Virtuose am Akkordeon: Sibbi Zborowski. (Foto: Björn Othlinghaus)

Virtuose am Akkordeon: Sibbi Zborowski. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Fading Fast“ stammt dagegen aus der Feder von Iain Matthews, der am 6. September ab 19.30 Uhr einmal mehr im Rahmen der Folk-Pack-Reihe im Kulturhaus zu sehen und zu hören sein wird. Nach dem umfangreichen, gut zweistündigen Programm legten die Musiker schließlich noch zwei Zugaben nach, und zwar das romantische Lied „Moonriver“ und den leichtfüßigen Country-Song „Everything“. Weitere Infos: www.portmeirion.de.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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