Kultur, Oper und Operette
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Triumph für Don-Carlos-Premiere – Kulturausschussmitglieder kamen nicht

(Foto: Björn Othlinghaus)
Kulturhaus-Leiterin Rebecca Egeling (hier mit Tenor Raymond Sepe), freute sich über den Erfolg. (Foto: Björn Othlinghaus)

Es war ein Triumph auf ganzer Linie für die Leiterin des Lüdenscheider Kulturhauses, Rebecca Egeling, die die Premiere der vom Landesjugendorchester NRW initiierten Opernproduktion „Don Carlos – corridors of power“ nach Lüdenscheid gebracht hatte.

Nachdem am Freitag, 31. August 2018, im Theatersaal des Kulturhauses mit der Inszenierung der bekannten Verdi-Oper eine der wohl besten Produktionen, die das Kulturhaus im Laufe seines Bestehens erleben durfte, ausgiebig vom Publikum gefeiert worden war (eine Besprechung der Oper mit umfangreicher Fotogalerie folgt hier auf www.worteffekte.de noch in Kürze), setzte sich die einzigartige Stimmung und Atmosphäre dieses ersten Abends der dreitägigen Spielzeiteröffnung auf der Premierenfeier im oberen Foyer fort.

Mitglieder des Landesjugendorchesters NRW, das mit Don Carlos das größte Projekt seines Bestehens auf den Weg gebracht hatte. (Foto: Björn Othlinghaus)

Mitglieder des Landesjugendorchesters NRW, das mit Don Carlos das größte Projekt seines Bestehens auf den Weg gebracht hatte. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bedauerlich, dass es gerade jene Mitglieder des Kulturausschusses und der Kommunalpolitik, die in den letzten Monaten mit deutlicher Kritik an der Kulturhausleitung kaum gespart hatten, nicht einrichten konnten, bei dieser für Lüdenscheid außergewöhnlichen und hochklassigen Veranstaltung zugegen zu sein und deshalb das vielleicht bislang wichtigste Kulturevent des Jahres in ihrer Stadt leider verpassten (falls nicht möglicherweise der eine oder andere in der Masse übersehen worden sein sollte, was nicht ganz auszuschließen ist). Dabei hätte der Wille, sich trotz aller Unstimmigkeiten ein eigenes Bild von der Inszenierung machen zu wollen, sicher ein charakterstarkes Zeichen setzen und Interesse an der Kultur in Lüdenscheid jenseits aller politisch motivierter Zwistigkeiten zum Ausdruck bringen können.

Aus dem Publikum hörte man nichts als Lob für die gelungene Veranstaltung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aus dem Publikum hörte man nichts als Lob für die gelungene Veranstaltung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Einzig Bürgermeister Dieter Dzewas fand bei der Einführung in das Stück vor der eigentlichen Aufführung – neben der Intendantin sowie Dr. Jens Pyper vom Referat Musik des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der das Projekt im Namen der Landesregierung würdigte – als Vertreter der Stadt die Zeit, Grußworte zu sprechen und diese Spielzeiteröffnung „in anderer Form“ als Innovation in gebührendem Maße wertzuschätzen. Dzewas lobte den verbindenden Charakter, der nicht nur in der Don-Carlos-Inszenierung durch die Mitwirkung vieler Flüchtlinge sowie die vielen Jungen Menschen im Landesjugendorchester zum Ausdruck komme, sondern auch seit vielen Jahren eine große Stärke der Stadt Lüdenscheid sei. Darüber hinaus stellte der Bürgermeister klar, dass das Kulturhaus aus seiner Sicht für die Stadt mit seinem Angebot unverzichtbar sei.

Mezzosopranistin Cornelia Lanz, Darstellerin der Prinzessin Eboli. (Foto: Björn Othllinghaus)

Mezzosopranistin Cornelia Lanz, Darstellerin der Prinzessin Eboli. (Foto: Björn Othllinghaus)

Im Anschluss an das dreistündige Opern-Spektakel zeigte sich Intendantin Rebecca Egeling sichtlich gerührt und erfreut über den Jubel der Theaterbesucher und würdigte zunächst Stab und Besetzung der exzellenten Don-Carlos-Inszenierung – deren herausragende Solisten von internationalem Format, die Darsteller der Inquisitoren, die allesamt von Flüchtlingen mit großem tänzerischem und schauspielerischem Engagement gespielt worden waren, sowie nicht zuletzt die talentierten jungen Musikerinnen und Musiker des Landesjugendorchesters NRW. Zum anderen feierte die Intendantin aber auch ihr Team im Kulturhaus, wobei sie selbst Techniker, Hausmeister, Einlassdamen, Pförtnerinnen und die vielen anderen, deren Arbeit sonst kaum bemerkt und wertgeschätzt wird, ohne die im Theater aber dennoch nichts läuft, explizit erwähnte und ihnen für ihren Einsatz dankte.

Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas sprach vor der Aufführung ein Grußwort. (Foto: Björn Othlinghaus)

Lüdenscheids Bürgermeister Dieter Dzewas sprach vor der Aufführung ein Grußwort. (Foto: Björn Othlinghaus)

Während es auf der kleinen Bühne im Foyer mit sämtlichen Mitwirkenden der Produktion eng wurde, übernahm Mezzosopranistin Cornelia Lanz, Darstellerin der Prinzessin Eboli, die Aufgabe, die Arbeit der Kulturhausleiterin zu loben und lies dabei ihr Engagement ebenso wie die gute Arbeitsatmosphäre in der Bergstadt im Rahmen der aufwändigen Produktion nicht unerwähnt. „Selten hat eine Stadt in ihrer Gesamtheit so gut zusammengearbeitet wie bei diesem tollen, integrativen Projekt“, erklärte Lanz. „Freuen Sie sich auf die neue Spielzeit und seien Sie gespannt auf die weitere Arbeit der Intendantin Rebecca Egeling!“ Im Anschluss an den offiziellen Teil mischten sich insbesondere die Schauspieler und Regisseur Bernd Schmitt unter das Publikum, wobei ganz besonders Tenor Raymond Sepe, Darsteller des Don Carlos, bestens gelaunt einige Geschichten aus seinem Leben und seiner Arbeit zu erzählen wusste. Darüber hinaus war auch für das leibliche Wohl der Gäste bestens gesorgt – Manal Allababidi und Ranima Hussein hatten leckere Gerichte für die Premierengäste zubereitet.

Kategorie: Kultur, Oper und Operette

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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