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Un-Ruheständler laden zum Tanz – Projekt der Ballettschule Klüttermann

(Foto: Björn Othlinghaus)
Viel Zuspruch erhielt das Tanzprojekt für Un-Ruheständler ab 60 Jahren. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Mich interessiert nicht, wie Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt.“ Pina Bausch, Tänzerin und Choreografin.

Die „Un-Ruheständler“ nennt sich ein ungewöhnliches Tanzprojekt, das die Ballettschule Klüttermann in Lüdenscheid derzeit in Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus entwickelt. Seit September 2019 kommt eine Gruppe älterer Menschen ab 60 Jahren einmal im Monat in der Ballettschule Klüttermann oder im Kulturhaus zusammen, um unter der Leitung von Manuela Klüttermann für ein Tanztheaterstück zu proben, das am 14. August 2020 zur Spielzeiteröffnung im Kulturhaus präsentiert werden soll. „Tanzgeschichte(n)“, so der Titel des Stückes, wird kein reines Tanzstück sein, sondern neben getanzten Passagen auch Dialoge enthalten, wobei alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf unterschiedliche Weise eben auch ihre eigenen Geschichten einbringen können, die sich um den Tanz drehen.

Auch ältere Menschen jenseits der 60 können und wollen sich kreativ tänzerisch ausdrücken. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch ältere Menschen jenseits der 60 können und wollen sich kreativ tänzerisch ausdrücken. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Idee zu dieser Produktion hatten Manuela Klüttermann und die Leiterin und Intendantin des Kulturhauses, Rebecca Egeling, die ebenfalls ausgebildete Tänzerin ist, bei dem Besuch des ähnlich gearteten Tanzprojektes „SenTanDo“ im Opernhaus Dortmund. Insgesamt 35 ältere Menschen nehmen nun an dem Lüdenscheider Projekt teil, für das zwar keine Vorkenntnisse im Bereich Tanz erwartet wurden, jedoch eine gewisse Affinität zum Tanz von den Teilnehmern gewünscht war. „Die Aufführung wird aus drei Teilen bestehen, wobei ein Teil eben jenes Tanztheaterstück sein wird, an dem wir derzeit arbeiten“, erklärte Manuela Klüttermann am Samstag bei der Probe in der Ballettschule Klüttermann. Ferner werden am 14. August ein Profi-Tanzpaar sowie verschiedene Gruppen aus der Ballettschule mit zusätzlichen Darbietungen zu sehen sein. Die Tanzgeschichte(n) der Un-Ruheständler stehen jedoch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Alle Mitwirkenden haben sich im August 2019 auf einen entsprechenden Zeitungsaufruf gemeldet. Dabei ist Charlotte Breyer mit ihren 83 Jahren die älteste Tänzerin im Ensemble. „Zu der Teilnahme hat mich meine Freundin Gaby Prehl überredet, die ich bereits seit 40 Jahren kenne“, erklärt Charlotte Breyer. Vorkenntnisse hat sie nicht, außer, dass sie als Jugendliche, wie damals bei den meisten jungen Menschen üblich, einen Tanzkursus besucht hat. „Das war natürlich Paartanz und eine ganz andere Form des Tanzes, als die, die wir nun als Gruppe praktizieren“, betont die Seniorin, die auch mit über 80 Jahren noch immer großen Spaß an der Bewegung hat.

Auch der Spaß kommt bei dem gemeinsamen Tanzprojekt nicht zu kurz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch der Spaß kommt bei dem gemeinsamen Tanzprojekt nicht zu kurz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Petra Dinkhoff war dagegen Lehrerin am Zeppelin-Gymnasium, hat Vorschul-Tanzerziehung gemacht und ist zudem Bewegungstherapeutin. „Ich habe mich sehr auf das Projekt gefreut, aber als ich bereits mit dabei war, musste ich mich einer Hüftoperation unterziehen“, bedauert Petra Dinkhoff, die sich derzeit nur mit Krücken und Rollator fortbewegen kann. „Dennoch möchte mich Manuela Klüttermann in das Projekt einbinden, an dem sich ja ausdrücklich auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen beteiligen sollen“, meint die pensionierte Lehrerin. Gundel Schulte, die Sportlehrerin am Geschwister-Scholl-Gymnasium gewesen ist, kam dagegen mit ihrem Freund Axel Schiermeyer zum Ü60-Tanzprojekt. „Obwohl wir beide gerne gemeinsam tanzen, ist diese Form des Tanzes natürlich für uns etwas ganz neues“, meint Gundel Schulte. Im Gegensatz zur Gymnastik, die sie natürlich im Rahmen ihres Berufes auch viel praktiziert habe, komme beim Tanztheater ja noch ganz entscheidend der Faktor Kreativität hinzu. „Ein solches Angebot fehlte in Lüdenscheid bislang“, meint Gundel Schulte. Das spannende Tanzprojekt, das für eine gehörige Portion Abwechslung im Kulturangebot der Stadt sorgt, wird vom Kultursekretariat NRW in Gütersloh maßgeblich unterstützt.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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