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Wie geht ein besseres Leben? Rainer Biesinger zündet das Feuer an

(Foto: Björn Othlinghaus)
Rainer Biesinger gibt seine Lebenserfahrungen auf direkte Weise ans Publikum weiter. (Foto: Björn Othlinghaus)

Für ein selbstbestimmtes Leben ist es nie zu spät!“ Diese Botschaft bringt Persönlichkeitstrainer Rainer Biesinger seit nunmehr 10 Jahren zu den Menschen. Jener oft benutzte Satz ist für den 49-jährigen Wahl-Halveraner keine hohle Phrase, denn der „Heavy Metal Coach“, wie er sich selbst nennt, hat am eigenen Leib erfahren, dass es jeder selbst in der Hand hat, sein Leben zum Guten hin zu verändern.

Alkohol, Drogen und Gewalt bestimmten Biesingers Leben als Jugendlicher und junger Erwachsener – noch vor nicht mal 20 Jahren war er ganz unten angekommen, ein körperliches und seelisches Wrack. Doch irgendwie schaffte er es, sich als „abgefuckter, drogen- und alkoholsüchtiger Unterdog“, den Ärzte und Psychiater bereits abgeschrieben hatten, an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen und ein bundesweit sowie im deutschsprachigen Ausland erfolgreicher Coach und Vortragsredner zu werden.

Von wegen Anzug und Krawatte: Der Heavy-Metal-Coach ist Rocker durch und durch. (Foto: Björn Othlinghaus)

Von wegen Anzug und Krawatte: Der Heavy-Metal-Coach ist Rocker durch und durch. (Foto: Björn Othlinghaus)

Es war kein einfacher Weg, der Biesinger nicht zuletzt durch eine drei Jahre anhaltende Depression mit ständigen Suizitgedanken führte. „The Fire of Change“, das neueste von insgesamt drei von Biesinger verfassten Büchern, beschreibt einerseits seinen Weg hinaus aus diesem Abgrund, liefert aber in erster Linie konkrete Beispiele und Handlungsanweisungen für all jene, die sich auf die eine oder andere Art ihren Dämonen noch stellen müssen und damit das „Feuer der Veränderung“ in sich entfachen wollen. Biesingers eigener Dämon, jenes Monster, das früher ungehemmt in ihm wüten konnte und heute noch immer Teil seines eigenen Ichs ist, jedoch mit den Jahren sogar ein Stück weit zu seinem Freund werden konnte, wird symbolisiert durch den Drachen Junior.

Biesinger spricht Klartext

Das zügellos-wilde Wesen taucht in den Buch-Illustrationen und Artworks des bekannten Zeichners und Grafikers Timo Wuerz, der unter anderem für Disney tätig war, aber auch in den großflächigen Tattoos auf dem Körper des Heavy Metal Coach auf und lädt die Leser von „The Fire of Change“ immer wieder dazu ein, aktiv zu werden. Sein neues Werk sieht der Persönlichkeitstrainer als eine kompromisslose Reise an einen Ort, den viele fürchten und meiden: das eigene Innere.

Rock vom Feinsten mit Susanne Redding und Part Two. (Foto: Björn Othlinghaus)

Rock vom Feinsten mit Susanne Redding und Part Two. (Foto: Björn Othlinghaus)

Biesinger teilt seine Erfahrungen, spricht Klartext und gibt Ratschläge, lässt aber keinen Zweifel daran, dass jeder am Ende selbst das „Feuer der Veränderung“ entzünden muss. „Das Lesen eines Buches allein reicht dafür nicht aus“, stellt der Heavy Metal Coach klar. Sein selbst ernanntes „Gedankenmassaker für Stehengebliebene“ fordert jeden dazu auf, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies sogar in der tiefsten Lebenskrise funktionieren kann hat der Autor mit seiner Entwicklung vom talentierten Selbstzerstörer und Underdog zu einem einzigartigen Persönlichkeitstrainer eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Nicht trockene Theorie, sondern eigene Lebenserfahrungen haben ihn zu einem authentischen und ehrlichen Begleiter für all jene gemacht, die ihr Dasein in positivere Bahnen lenken wollen.

„The Fire of Change“, entzündet in Lüdenscheid

In Lüdenscheid hatten alle Interessierten jetzt die Möglichkeit, den Coach und sein neues Buch im Rahmen einer unterhaltsamen und abwechslungsreichen Show im Saal der Gaststätte Dahlmann kennenzulernen. Unterstützt wurde er von heimischen Band „Part Two“ sowie von der Gruppe Carnifex, die mit einer spektaktulären Feuershow glänzte. Biesinger las im Laufe des Abend eher wenige Passagen aus seinem Buch. Vielmehr versuchte er, sein Publikum durch freie Rede und direkte Worte zu fesseln und zu erreichen.

Nicht mit blumenreichen Ausführungen, sondern mit direkten, manchmal provozierenden Ansagen möchte der Coach seine Zuhörer aus ihrer Lethargie reißen, mit der viele ihr wenig selbstbestimmtes Leben leben. Die beiden Support-Acts untermauerten mit Musik und Feuer die Inhalte der hörenswerten Ausführungen. „Part Two“ präsentierten mit ihrer Sängerin Susanne Redding zwischen den Redebeiträgen eine Auswahl an Songs, die der härteren Gangart zuzurechnen waren und deshalb bestens zum Abend passten. Gespielt wurden unter anderem „Bring Me To Life“ und „What You Want“ der Gruppe Evanescence sowie nach der Show Rock-Klassiker wie „Highway To Hell“ von AC/DC.

Carnifex brannten bei Dahlmann das "Feuer der Veränderung" ab. (Foto: Björn Othlinghaus)

Carnifex brannten bei Dahlmann das „Feuer der Veränderung“ ab. (Foto: Björn Othlinghaus)

Für fetten Sound sorgten neben der Sängerin die Musiker Tom Meyer (Schlagzeug), Kay Redding (Gitarre) und Andy Heckel (Bass). Zu Beginn des Abends und am Ende zündeten Carnifex ein beeindruckendes Feuerspektakel, wobei meterhoch Feuer gespuckt und brennende Kugeln an Tauen durch die Luft geschleudert wurden. Abschließend brachten die Musiker Nils Herzog und Artur Tadevosyan den eigens für Biesinger komponierten Fire-of-Change-Song auf die Bühne. Das Buch „The Fire of Change – Für ein besseres Leben ist es nie zu spät“ ist im Gabal-Verlag erschienen und zum Preis von 24,90 Euro im Buchhandel erhältlich. Weitere Infos auf www.rainer-biesinger.de.

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In einer Ramsch-Kiste mit Taschenbüchern wurde ich, gerade mal 10 Jahre alt, fündig. Das – wie ich im Nachhinein feststellte – inkompetenteste Film-Nachschlagewerk dieser Erde, „Das Lexikon des Science-Fiction-Films“ von Roland M. Hahn, weckte mein Interesse für bewegte Bilder. Ich „zerlas“ es völlig (und auch seine nicht weniger missratenen Nachfolger über die Genres „Fantasy“ und „Horror“). Echtes Interesse für die Pop- und Rockmusik kam dagegen erst Jahre später – mit der ersten eigenen kleinen Hifi-Anlage und der CD „The Road to Hell“ von Chris Rea.

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