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(Foto: Björn Othlinghaus)

9. AC/DC Dynamite Fanclub Party im Lüdenscheider Brauhaus

Einmal mehr kamen zum Treffen auch viele Gäste aus dem Ausland, unter anderem aus der Ukraine und Italien. (Foto: Björn Othlinghaus)

Bereits zum 9. Mal fanden Anhänger der australischen Rock-Formation AC/DC am 14. und 15. Februar 2020 in Lüdenscheid bei der jährlich stattfindenden AC/DC Dynamite Fanclub Party zwei Tage lang das Paradies auf Erden vor.

Frank Petersen, Vorsitzender des Dynamite AC/DC-Fanclubs, hatte am Freitag und Samstag für ein volles Programm gesorgt, das nach Eigenart, Stock und AJZ erstmals im Brauhaus stattfand. Um das Programm mit zwei herausragenden AC/DC-Tribute-Bands sowie einer AC/DC-Börse erleben zu können, waren die Fans teilweise von weither angereist.

Party satt im Lüdenscheider Brauhaus. (Foto: Björn Othlinghaus)

Party satt im Lüdenscheider Brauhaus. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Allein aus der Ukraine kamen zehn Personen nach Lüdenscheid, ferner sind Fans aus Italien, Österreich, der Schweiz sowie Schottland und England zu uns gekommen“, freut sich Frank Petersen, der gar nicht genau nachvollziehen kann, wie viele Fans ins Brauhaus gekommen sind. Auf beide Tage gerechnet, so der Fanclub-Vorsitzende, seien es einige hundert. Den Auftakt machte am Freitag die Band Concrete Shoes, die bereits zum dritten Mal mit dabei war. Die Formation mit den Musikern Stefan Pardatscher (Gesang), Joram Bonomi (Rhythmusgitarre), Georg Pomarolli (Lead Guitar), Federico Plati (Bass) und Max Carli (Schlagzeug) verstand es an diesem Abend einmal mehr, für Stimmung im Saal zu sorgen und lieferte eine abwechslungsreiche Mischung aus älteren und neueren Songs der Australier.

Die Band Concrete Shoes lies es am Freitag krachen. (Foto: Björn Othlighaus)

Die Band Concrete Shoes lies es am Freitag krachen. (Foto: Björn Othlighaus)

Neben älteren Werken wie „Life Wire“ und „High Voltage“ konnten die Fans zu „Who Made Who“ aus dem Stephen-King-Film „Rhea M – Es begann ohne Warnung“, zu dem AC/DC den Soundtrack beisteuerten, oder „Stiff Upper Lip“, dem Titeltrack des im Jahr 2000 erschienenen 13. Studioalbum der Band, hemmungslos abfeiern. Zwischendurch lies sich Gitarrist Georg Pomarolli sogar auf den Schultern von Frontmann Stefan Pardatscher durchs Publikum tragen. Nachdem sich die AC/DC-Fans am Samstag von der Party tags zuvor erholt hatten, trafen sie sich am Nachmittag zur AC/DC Fanbörse im Brauhaus wieder. Hier konnten alle auf Schnäppchensuche gehen und wurden bei einer großen Auswahl an Merchandise-Artikeln garantiert fündig. Abends spielte dann die Stamm-Formation der Dynamite Fanclub Partys, die Band Big Balls, mit ihrem stimmgewaltigen Frontmann Thomas Klaus alias „Chicken“.

Die Band Big Balls, die am Samstag im Brauhaus zu sehen war, gehört längst zur Stammbesetzung der AC/DC- Fanclub-Party. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Band Big Balls, die am Samstag im Brauhaus zu sehen war, gehört längst zur Stammbesetzung der AC/DC- Fanclub-Party. (Foto: Björn Othlinghaus)

Zu diesem Event kamen noch mehr Fans als am Freitag und verwandelten das Brauhaus in einen Hexenkessel. Big Balls präsentierten ebenfalls eine gut durchwachsene Mischung aus älteren und neueren Songs der Australier und brachten mit „Hells Bells“, „Whole Lotta Rosie“, „High Voltage“ und „TNT“ sowie im Zugabenteil auch mit „Thunderstruck“ ihr Publikum in Stimmung. Am späteren Abend wurden schließlich die Gewinner der großen AC/DC-Tombola bekannt gegeben, wobei attraktive Preise die Besitzer wechselten. Für eine hochwertige Sound- und Lichttechnik sorgte an beiden Abenden das Team der Lüdenscheider Veranstaltungsagentur „Sound of Centuries“.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Live-Musik satt im Dahlmann-Saal rund um Weihnachten und Neujahr

Lidia Lingstedt, Frontfrau der Formation Lay Back Revival (im Hintergrund Robin Stone). (Foto: Björn Othlinghaus)

Kurz vor Weihnachten, zwischen Weihnachten und Silvester 2019 sowie am 4. Januar 2020 fanden im Saal der Lüdenscheider Event-Gaststätte Dahlmann einige Konzerte statt.

Nachfolgend ein kleiner Rückblick auf die vergangenen Veranstaltungen bei Dahlmann sowie eine Vorschau auf das, was Euch in den nächsten Tagen dort erwartet. Bereits zum zweiten Mal sorgte am Samstag, 21. Dezember 2019, der Christmas-Rock mit der Band Ohne Yoko im Saal der Gaststätte Dahlmann für ein gut besuchtes Haus. Rund 130 Musikfans ließen sich von der Lüdenscheider Formation und ihren beiden Frontfrauen Patrizia Camassa und Nicole Friese temperamentvoll unterhalten. Unterstützt wurden die beiden Sängerinnen wie immer von Marc Friese (Bass und Backing-Vocals), Heiko Lautwein (Gitarre), Stefan Klobes (Schlagzeug und Gesang) sowie Axel Eberl (Gitarre).

Patrizia Camassa und Nicole Friese läuteten mit der Formation Ohne Yoko die Konzertreihe bei Dahlmann rund um Weihnachten und Silvester ein. (Foto: Björn Othlinghaus)

Patrizia Camassa und Nicole Friese läuteten mit der Formation Ohne Yoko die Konzertreihe bei Dahlmann rund um Weihnachten und Silvester ein. (Foto: Björn Othlinghaus)

Vor dem eigentlichen Konzert konnten sich die Zuschauer auf einen Support-Act der Sonderklasse freuen. Sebastian Wagemeyer, Bürgermeisterkandidat der SPD in Lüdenscheid, Schulleiter des Zeppelin-Gymnasiums sowie versierter Musiker und Singer-Songwriter, begeisterte die Zuhörer mit seinem Gesang und der Akustik-Gitarre. Der große Pluspunkt der Band Ohne Yoko ist ganz sicher ihre Vielseitigkeit. Auch an diesem Abend packten die Musiker einen bunten Strauß an ganz unterschiedlichen Pop- und Rock-Songs aus, so dass für jeden Geschmack die richtige Musik dabei war. Da traf „You Shook Me All Night Long“ von AC/DC auf „Easy Lover“ von Phil Collins, „Simply The Best“ von Tina Turner auf „Sunday Bloody Sunday“ von U2 oder „Go Your Own Way“ von Fleetwood Mac auf „Get Lucky“ von Daft Punk.

Viele Fans feierten mit Ohne Yoko. (Foto: Björn Othlinghaus)

Viele Fans feierten mit Ohne Yoko. (Foto: Björn Othlinghaus)

Alle Songs interpretierten die Musiker mit der gleichen Leidenschaft und trotz der Wärme im Saal mit jeder Menge Power, denn vor allem die Frontfrauen schienen mit unendlicher Energie gesegnet zu sein, waren immer in Bewegung und rockten unermüdlich ab. Auf diese Weise kam selbst unverschämtester Baukasten-Pop wie „Hollywood Hills“ von Sunrise Avenue sympathisch rüber. Darüber hinaus konnte sich Jana, die beim Konzert ihren Geburtstag feierte, über ein ausführliches Ständchen freuen, an dem sich die meisten Zuhörer im Saal gerne lautstark beteiligten. Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Versteigerung eines Wohnzimmerkonzertes mit Ohne Yoko, das allerdings auch in einer anderen Location als dem Wohnzimmer stattfinden darf. Die gesamten Erlöse aus der Versteigerung kommen dabei in vollem Umfang dem Kinderschutzbund in Lüdenscheid zugute. Den Zuschlag bekam Martina Krütt, die die Band unbedingt für ihren Geburtstag haben wollte. Sie zahlte für den Auftritt im Rahmen der Feier, die voraussichtlich im Dahlmann-Saal stattfinden wird, 1350 Euro. Liebhaber von Hits der 60er, 70er und 80er Jahre kamen am 26. Dezember 2020, bei Dahlmann auf ihre Kosten.

Robin Stone von Lay Back Revival. (Foto: Björn Othlinghaus)

Robin Stone von Lay Back Revival. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Formation Lay Back Revival, bestehend aus Sängerin Lidia Lingstedt, Robin Stone (Gesang, Gitarre), Andreas Kuhlmann (Bass), Steve H. Sevens (Gitarre) und Karol Adler (Schlagzeug) hat sich auf genau diese drei Jahrzehnte der Musikgeschichte spezialisiert und begeisterte mit zahlreichen Hits, aber auch diversen heute weniger gespielten Titeln jener Zeit. Rund 60 Musikfans waren in den Dahlmann-Saal gekommen und zeigten sich begeistert von der Authentizität, mit der die Combo die Musiker jener Jahre zum Leben erweckte. Beim einleitenden „Feliz Navidad“ legten die Musiker noch ein weihnachtliches Stück vor, ließen aber ansonsten musikalische Reminiszenzen an die Festtage weitgehend außen vor. Da Robin Stone insbesondere auf Titel von Rod Stewart sowie Smokie und Chris Norman spezialisiert ist, wurde in dieser Richtung natürlich auch einiges geboten, darunter Smokie-Hits wie „Lay Back In The Arms Of Someone“ oder „If You Think You Know How To Love Me“ oder Rod-Stewart-Klassiker wie „Downtown Train“ oder „The First Cut Is The Deepest“. Sängerin Lidia Lingstedt interpretierte dagegen unter anderem den Ben E. King-Song „Stand By Me“ sowie „Rose Garden“, einen Country-Song von Lynn Anderson aus dem Jahr 1970.

Steve H. Sevens, Gitarrist von Lay Back Revival. (Foto: Björn Othlinghaus)

Steve H. Sevens, Gitarrist von Lay Back Revival. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die zahlreichen Musikfans ließen sich nicht lange bitten und tanzten und sangen spätestens zur Lay-Back-Revival-Version von „Walking On Sunshine“ engagiert mit. Handfesten Hardrock hatten am Freitag, 27. Dezember 2019, unter dem Motto „Goodbye 2019“ einmal mehr die Finest Fathers im Dahlmann-Saal zu bieten. Rund 100 Besucher wollten die Formation an diesem Abend sehen, und erhielten genau jene musikalische Breitseite, die sie von den Plettenbergern erwarteten. Die im Jahr 2012 gegründete Formation besteht aus Frontmann Jörg Wilmink (Gesang, Bass), Reinbert Hammecke (Gitarre), Bernhard Schlütter (Gitarre) und Martin Schlütter (Schlagzeug). Das sympathische an der Band aus dem Lennetal ist der Umstand, dass die Musiker die gespielten Songs rockig, authentisch, ungeschliffen und ohne Schnick-Schnack rüberbringen und die Leidenschaft der Künstler für die Musik, die sie interpretieren, in jeder Minute spürbar ist. An keiner Stelle kommt das Gefühl auf, einer Pflichtveranstaltung beizuwohnen, immer wieder steht der Spaß und die Leidenschaft deutlich im Vordergrund.

Reinbert Hammeke und Jörg Wilmink von den Finest Fathers. (Foto: Björn Othlinghaus)

Reinbert Hammeke und Jörg Wilmink von den Finest Fathers. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Repertoire der Band hat sich kaum verändert: bei „Radar Love“ der niederländischen Formation Golden Earring bekommt Martin Schlütter die Gelegenheit, ein donnerndes Schlagzeug-Solo abzubrennen, „Sharp Dressed Man“ von ZZ-Top macht im gewohnt treibenden Sound der Texaner ordentlich Laune und „Working Class Heroe“ von Green Day bohrt sich wuchtig und fetzig in die Gehörgänge der Musikfans. Kraftvoll und leidenschaftlich singt Jörg Wilmink den Accept-Klassiker „Long Live Rock’n Roll“, den die Musiker ganz sicher als ein Statement verstanden wissen wollten, und dank der fetten Reibeisenstimme des Frontmannes und seinem kernigen Bassspiel kam auch „Ace Of Spades“ von Motörhead als fetzige Hommage an den vor genau vier Jahren am 28. Dezember 2015 verstorbenen Motörhead-Frontmann Lemmy Killmister rüber, der ebenfalls zu seinem mächtigen Gesang den Bass anschlug. Früher, so Jörg Wilmink, sei er mit viel Alkohol im Blut zu „Highway Star“ ausgerastet – klar, dass der Deep-Purple-Song auf der wie immer sehr langen Setliste der Finest Fathers nicht fehlen durfte. Und auch „Heroes“ von David Bowie sorgte an diesem gelungenen Konzertabend für Gänsehaut. Mit einer Party, die sowohl im Saal als auch in der Kneipe mit unterschiedlichen Musikangeboten aufwartete, wurde am Samstag, 4. Januar 2020, bei Dahlmann das neue Jahr begrüßt.

Dominik Hass und Benjamin Pritschow von den Bergstadtbrüdern. (Foto: Björn Othlinghaus)

Dominik Hass und Benjamin Pritschow von den Bergstadtbrüdern. (Foto: Björn Othlinghaus)

In der Kneipe kamen die Fans von Schlagern und Partyhits auf ihre Kosten. An den Turntables wechselten sich „Die Bergstadtbrüder“ ab, die hier für Stimmung und gute Laune unter den Gästen sorgten. Im Saal spielte dagegen die Hagener Cover-Formation Second Hand auf, die mit ihrer Mischung aus Rock- und Popmusik der 80er und 90er Jahre sowie aktuellen Hits einmal mehr überzeugen konnte. Die Combo um Frontmann Carsten Kleinwegener ist den Dahlmann-Stammgästen unter anderem durch ihren Auftritt bei den diesjährigen Open-Air-Events im Rahmen des 110-jährigen Jubiläums der Gaststätte Dahlmann im August bekannt. Unterstützt wurde der Sänger einmal mehr durch die Musiker Max Paroth (Keyboard), Chris Glombica (Gitarre) und Florian Bido (Schlagzeug). „Heute sind wir noch etwas rockiger unterwegs als üblich“, versprach Kleinwegener vorab, und startete mit „Rockin In A Free World“ von Neil Young und „Runaway“ von Bon Jovi. Dabei rockte Gitarrist Chris Glombica den Abend über in der Tat tapfer, obwohl er nach einer Rückenoperation gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden war.

Second Hand. (Foto: Björn Othlinghaus)

Second Hand. (Foto: Björn Othlinghaus)

Doch trotz allem führten die gespritzten Schmerzmittel nicht dazu, dass der Musiker von der Bühne fiel, wie Carsten Kleinwegener mehrfach mit einem Augenzwinkern befürchtete. Stattdessen überzeugte Glombica auf ganzer Linie und legte unter anderem bei „Another Brick In The Wall“ ein atmosphärisches David-Gilmour-Gitarrensolo hin, an dem der Meister sicher seine Freude gehabt hätte. Neu ins Programm aufgenommen hatten die Hagener unter anderem den ZZ-Top-Klassiker „Sharp Dressed Man“, und auch Pop-Klassiker wie „Enjoy The Silence“ von Depeche Mode oder Hymnen wie „Don’t You (Forget About Me)“ von den Simple Minds wussten die Zuhörer zu begeistern. Sie immer bei Second Hand kamen darüber hinaus auch die Deutschrock-Fans nicht zu kurz, zum Beispiel bei „1001 Nacht“ von Klaus Lage oder bei „Mit 18“ von Westernhagen. Obwohl die Party in den ersten zwei Stunden noch eher mäßig besucht war, kam laut Veranstalter Jürgen Wigginghaus später noch viel Publikum hinzu, so dass insgesamt in Kneipe und Saal rund 130 Besucher gezählt werden konnten. Am Freitag, 10. Januar 2020, und am Samstag, 11 Januar 2020, feiert Christiana „Nanni“ Lange ihr 40-jähriges Jubiläum als Dahlmann-Wirtin. An beiden Tagen ist der Eintritt frei. Am Freitag spielt ab 20 Uhr der Musiker Robin Stone „unplugged and seated“ im Dahlmann-Saal. Dazu gibt es an beiden Tagen ermäßigte Getränkepreise.

Gute Stimmung im Dahlmann-Saal. (Foto: Björn Othlinghaus)

Gute Stimmung im Dahlmann-Saal. (Foto: Björn Othlinghaus)

Am Samstag legt nicht nur DJ René die besten Dahlmann-Hits auf, es wird auch ein Top-Secret Live-Act zu sehen und zu hören sein. Dieser wird Rock- und Pophits aus vier Jahrzehnten zum Besten geben. Ferner wird es eine Verlosung von 2 x 2 VIP-Tickets geben, mit denen der Gewinner freien Eintritt bei allen Dahlmann-Events im Jahr 2020 hat. Los geht es am Samstag um 21 Uhr (Einlass 20 Uhr). Am Samstag, 18. Januar 2020, sind dann die „Heimathelden“ wieder im Dahlmann-Saal zu sehen. Auftreten werden an diesem Abend ausschließlich heimische Künstler, und zwar die Formationen Ampersand, The Chrisdana Twins, Ohne Yoko, Breddermann, Noel Thieme & Band sowie DJ Marc Kiss. Tickets sind noch zum Preis von 14,50 Euro (zzgl. Gebühr) bei Dahlmann, im LN-Ticketshop, im Klein Oho im Sterncenter Lüdenscheid sowie über die Heimathelden-Facebookseite zu bekommen. Weitere Infos: www.gaststaette-dahlmann.de.

(Foto: Kathrin Klein)

Stehende Ovationen für Westfalen Winds im Kulturhaus Lüdenscheid

Die westfälische Bläserphilharmonie Westfalen Winds gab ein furioses Konzert im Lüdenscheider Kulturhaus. (Foto: Kathrin Klein)

Text: Robin Gerke

Eine feierliche Fanfare in den Trompeten, gefolgt von wuchtigen Tutti-Akkorden, ein Ritardando und dann: ein fünfminütiges Feuerwerk aus spitzen Stakkati, ausgedehnten Melodiebögen und explosiven Kontrasten.

Die Bläserphilharmonie Westfalen Winds entfachte am Sonntag, 3. November 2019, im Kulturhaus Lüdenscheid mit großer Opernmusik ein Konzerterlebnis der besonderen Art. Welcher Anlass es auch sein mag, kaum ein Werk der Musikgeschichte eignet sich besser als ergreifender Auftakt als die Festive Overture Op. 96 von Dimitrij Schostakowitsch. Dem donnernden Applaus des Lüdenscheider Publikums nach verfehlte sie auch in der Interpretation der Bläserphilharmonie Westfalen Winds unter Johannes Stert keineswegs ihre Wirkung.
Nach einer kurzen Anmoderation des charismatischen Dirigenten erwarteten die Konzertgänger, die ihren Weg am 3. November ins Kulturhaus gefunden hatten, mit Spannung die Nuances des französischen Komponisten Desiré Dondeyne.

Johannes Stert leitet das Orchester. (Foto: Kathrin Klein)

Johannes Stert leitet das Orchester. (Foto: Kathrin Klein)

Weiche Klänge und facettenreiche Harmonien bildeten einen Gegenpol zum rasanten Galopp des vorangehenden Werkes. Nach der Pause stand mit Verdis Otello in der Bearbeitung durch Johannes Stert das Hauptwerk des Abends bevor. Eine kurze Einführung in die Handlung und schon ging es los mit der Ankunft des siegreichen Feldherrn, dessen Galeere im schweren Sturm den heimatlichen Hafen anläuft. Das Arrangement der großen romantischen Oper kommt ganz ohne Gesang, ohne Worte aus. Stattdessen erzählen die Instrumente die Geschichte von zerbrechender Liebe, Mord und viel zu später Einsicht. Verdis Musik ist voll handlungstragender Motivik, sodass das Publikum durch das äußerst virtuose und technisch versierte Orchester den Verlauf des Eifersuchtsdramas um Otello und Desdemona problemlos nachvollziehen konnte. Jede Euphorie, jeder Anflug von Misstrauen, jedes stille Gebet wurde so hörbar und erfüllten als lebendige, musikalische Bilder den Konzertsaal. Desdemona, wie sie vergeblich um ihr Leben fleht, die Zofe, die panisch an die verschlossene Tür klopft, und schließlich ein zerbrochener Otello, der seinen Fehler im dramatischen Ende erkennt und seiner Gattin in die ewige Dunkelheit folgt. Auch nach feuriger Zugabe in Gestalt des Wedding Dance aus der Feder von Jacques Press dürften es die überwältigenden Eindrücke aus Otello gewesen sein, die das begeisterte Publikum erst nach minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen mit nach Hause genommen haben. Vielleicht zusammen mit dem Wunsch, dass die Zusammenarbeit von Westfalen Winds und Johannes Stert viele weitere solcher Früchte tragen wird. Spätestens sicherlich am 19. Januar 2020 beim Neujahrskonzert der Stadt Wetter und am 29. März 2020 in der Stadthalle Meinerzhagen.

Kurzvita Westfalen Winds

Die westfälische Bläserphilharmonie Westfalen Winds ist ein junges, vielfach ausgezeichnetes Konzertorchester der Höchststufe aus dem Sauerland. Es setzt sich aus ca. 70 professionellen und semi-professionellen Musikern der nordrhein-westfälischen Orchesterlandschaft zusammen, um ein einzigartiges Orchesterkonzept und einen unverwechselbaren Klang auf Höchstniveau zu formen.

Die Musikerinnen und Musiker von Westfalen Winds verfolgen einen hohen künstlerischen Anspruch. (Foto: Kathrin Klein)

Die Musikerinnen und Musiker von Westfalen Winds verfolgen einen hohen künstlerischen Anspruch. (Foto: Kathrin Klein)

Seinen hohen künstlerischen Anspruch sieht der Klangkörper in der Entwicklung und Förderung der sinfonischen Bläsermusik, insbesondere durch erfolgreiche nationale und internationale Wettbewerbe (unter anderem Gewinner des „Deutschen Bundesmusikfest“ in Friedrichshafen, Prädikat: „Hervorragend“) oder Konzertreisen, wie jüngst 2017 nach Spanien oder 2015 nach Japan. Interpretationen von Originalkompositionen, Initiierungen neuer Kompositionen und Gastspiele hochkarätiger Solisten und Dirigenten formen das Projektorchester zu einem der führenden sinfonischen Konzertorchester in NRW und den angrenzenden Bundesländern. Erfolgreiche Uraufführungen fanden in Kooperation mit gefeierten Komponisten wie Manfred Honetschläger, Prof. Frank Zabel oder Thiemo Kraas statt, und eine Vielzahl an international bedeutenden Solisten und Dirigenten, wie Stefan Dohr (Solohornist Berliner Philharmoniker), Falk Maertens (Solotrompeter Deutsches Symphonie-Orchester Berlin), Christian Lindberg (Posaunensolist des Jahres 1991 der BBC, Komponist und Chefdirigent des Nordischen Kammerorchesters sowie des Swedish Wind Ensemble) und das Posaunenquartett der Berliner Philharmoniker (Prof. Olaf Ott, Prof. Christhard Gössling, Thomas Leyendecker und Jesper Busk Sørensen), konnten bereits als Gäste bei Westfalen Winds begrüßt werden.

Westfalen Winds überzeugten im Kulturhaus. (Foto: Kathrin Klein)

Westfalen Winds überzeugten im Kulturhaus. (Foto: Kathrin Klein)

Seit 2019 liegt die künstlerische Leitung von Westfalen Winds bei Johannes Stert. Stert folgte von 2008 bis 2013 zahlreichen Einladungen an große Opernhäuser weltweit, u. a. ans Teatro Nacional de Sao Carlos Lissabon, der Royal Danish Opera in Copenhagen, der Korean National Opera Seoul, dem Staatstheater Oldenburg oder der Oper in Magdeburg. Als erster Kapellmeister der Kölner Oper erwarb sich Johannes Stert von 1995 bis 2005 ein umfassendes Repertoire. Durch Sinfoniekonzerte mit dem Gürzenich-Orchester Köln und dem WDR Funkhausorchester, zahlreichen Premieren des klassischen Opernrepertoires und seinen Interpretationen sämtlicher Mozart-Opern erlangte Stert großes internationales Renommee. Ebenso dirigierte Stert eine Vielzahl an Uraufführungen und diverse Festivals, darunter das Festival „dei due Mondi“ in Spoleto, Italien, die „Kölner Triennale“ oder die „Wiener Festwochen“. Konzerte und Projekte führten ihn dabei auch stets mit gefeierten Komponisten zeitgenössischer Musik zusammen, darunter Hans Werner Henze (Montepulciano), Detlev Glanert (Hamburger Staatsoper), Manfred Trojahn (Kölner Oper) oder Karl Heinz Stockhausen (Zyklus „Licht“, Amsterdam). Als Dirigent von Westfalen Winds folgte Johannes Stert 2019 auf den Trompeter des Philharmonischen Orchesters Essen und dem Sinfonieorchester der Stadt Wuppertal a. D., Ulrich Schmidt. Initiator und Gründungsdirigent war von 1996 bis 2006 der ehemalige Musikschulleiter Lüdenscheids Franz Schulte-Huermann.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Bianca Batanas veröffentlicht ihr erstes Kinderbuch „Geliebtes Herzenskind“

Bianca Batanas präsentiert eine der wunderschönen Illustrationen von Daniele Telle. (Foto: Björn Othlinghaus)

„Man kann nicht früh genug damit anfangen, seinem Herzen zu vertrauen, auf sein Bauchgefühl zu hören und sich selbst zu lieben.“ Bianca Batanas

Der kleine Pandabär Paul ist anders als seine Artgenossen. Während die übrigen Pandas mit ihren typischen schwarzen Ringen um die Augen aussehen, wie Pandas eben aussehen, säumt Pauls rechtes Auge ein dunkelrotes Herz.

Für seine Mutter, die ihrem Sohn immer wieder zeigt, dass er gut ist, so, wie er ist, ist Paul das geliebte Herzenskind, das sie beschützt, stärkt und so gut sie kann auf die Stürme des Lebens vorbereitet. Mit ihrem ersten Kinderbuch „Geliebtes Herzenskind“, das Bianca Batanas Ende 2019 zusammen mit Danielle Telle (Illustratorin) im Selbstverlag bei „Books on Demand“ veröffentlicht, möchte die Lüdenscheiderin bereits kleinen Kindern das Selbstbewusstsein und die Überzeugung vermitteln, dass sie genau so, wie sie auf die Welt gekommen sind, mit all ihren Besonderheiten, Schwächen und Eigenheiten, perfekt sind.

Illustration: Daniele Telle

Illustration: Daniele Telle

„Aus einem Kind, das selbstbewusst aufwächst, wird später meist auch ein gelassener Erwachsener“, ist sich die 39-jährige sicher. Ursprünglich hatte die Bankkauffrau gar nicht vor, ein Kinderbuch zu verfassen. Als sie jedoch ein Schicksalsschlag in Form einer ernsthaften Erkrankung ereilte, reifte in ihr der Entschluss, eine Geschichte zu verfassen, die ihre 6-jährige Tochter für das Leben stark macht und ihr jenes Selbstbewusstsein vermittelt, das sie vor allem dann brauchen wird, wenn ihre Eltern eines Tages nicht mehr da sind. „Ohne diesen Auslöser hätte es das Kinderbuch vermutlich gar nicht gegeben“, so die Lüdenscheiderin. Aus der einen Geschichte wurden schließlich fünf, und mit ihnen reifte der Entschluss, diese Geschichten auch anderen Kindern und ihren Eltern zugänglich machen zu wollen. Da dies besonders eindrücklich und anschaulich in Form eines Bilderbuches geschehen kann, fragte Bianca Batanas ihre Facebook-Bekanntschaft Daniele Telle, die schon seit ihrer Kindheit gerne malt und zeichnet, ob sie nicht Lust hätte, die Geschichte um das „Geliebte Herzenskind“ zu illustrieren. Das Werk, aus dem im Rahmen des bundesweiten Vorlesetages am 15. November 2019 ab 19.30 Uhr in der Integrativen Kulturwerkstatt Alte Schule noch vor der Veröffentlichung erste Auszüge zu hören sein werden, enthält nun rund 35 liebevoll von Danielle Telle gemalte Bilder, obwohl sie zuvor noch nie als Illustratorin tätig gewesen ist. „Jedes einzelne Bild wurde von Hand gemalt und nicht am Computer produziert, und genau dieses Handgemachte, das heute noch viel zu selten im Kinderbuchbereich zu finden ist, wird sicherlich den Reiz unseres Buches ausmachen“, erklärt Bianca Batanas nicht ohne Stolz. Illustratorin Danielle Telle ist selbst Mutter zweier Mädchen – sicher einer der Gründe dafür, warum jedes einzelne Bild jene Liebe und Emotion versprüht, die wichtig zur Vermittlung des Themas ist.

Illustration: Daniele Telle

Illustration: Daniele Telle

„Man kann sagen, dass das komplette Buch Manufaktur-ähnlich mit viel Hingabe und Sorgfalt produziert wurde, damit es auch gestalterisch die Botschaft vermitteln kann, die uns vorschwebt“, erklärt die Autorin. Zusätzlich zum Buch wird die Hauptfigur der Geschichte, Herzenskind Paul, auch noch als Kuscheltier erhältlich sein. „Ich dachte mir, dass die Kinder neben dem Buch auch noch etwas zum liebhaben brauchen“, erklärt Bianca Batanas, die das Design des Teddybären, für den bereits ein Prototyp hergestellt worden ist, selbst entworfen hat. „Dafür, dass Teddybär Paul komplett ‚Fair Trade‘ hergestellt wird, garantieren wir natürlich.“ Wenn das Buch, für das sie schon lange vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum zahlreiche Vorbestellungen aus dem In- und Ausland hat, erschienen ist, möchte die Autorin damit auch verstärkt Kindergärten und Schulen besuchen, um den Kindern dort Selbstbewusstsein und die Überzeugung zu vermitteln, Herzenskinder zu sein. Aufgrund der zahlreichen Anfragen aus dem Ausland, unter anderem aus Schweden und den USA, soll es in Kürze auch eine englische Übersetzung von „Geliebtes Herzenskind“ geben. Da die erste Tranche des Plüsch-Pandas nur 500 Exemplare umfassen wird, können sich Interessenten ab sofort über die E-Mail-Adresse geliebtesherzenskind@t-online.de näher über die Veröffentlichung Buches informieren, den Teddy reservieren und erfahren zudem rechtzeitig, wenn der genaue Veröffentlichungstermin feststeht. Auch Schulen und Kindergärten, die an einer Zusammenarbeit mit der Autorin interessiert sind, können diese Mail-Adresse zur unkomplizierten Kontaktaufnahme nutzen.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Kult.Park-Festival 2019 – Extrabreit trotz Regen bestens aufgelegt

Stefan Kleinkrieg (Gitarre), Gründungsmitglied von Extrabreit, und Lars Hartmann (Bass). (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit den Wetter hatte Kult.Park-Organisator Oliver Straub beim Gig der Pop-Punk-Combo Extrabreit am Samstag, 17. August 2019, im Kulturhauspark in Lüdenscheid leider nicht so viel Glück wie bei den meisten vorangegangenen Kult.Park-Veranstaltungen.

Meist mussten die Fans im Nieselregen ausharren, und im späteren Verlauf des Abends fing es sogar noch stärker an zu regnen. Doch den Extrabreit-Fans konnte die zunehmende Nässe den Spaß an der Live-Musik nicht verderben. Bevor die „Breiten“, die auf eine 41-jährige Bühnenkarriere zurückblicken, den Fans ihre zahlreichen Hits und Klassiker servierten, verschaffte sich als Support-Act eine Band aus Dortmund in Lüdenscheid Gehör. Als The Eyes Inside ist seit einem Jahr das Trio Christopher Journey (Gesang), Lenny Hawk (Gitarre) und Justin Demon (Gitarre) unterwegs.

Die Kult-Combo Extrabreit kann noch immer auf ihre treuen Fans zählen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Kult-Combo Extrabreit kann noch immer auf ihre treuen Fans zählen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Jungs bieten hörenswerten Alternative-Rock und haben bereits ein eigenes Album unter dem Titel „Temperature“ produziert, das unter anderem auf Spotify zu hören ist. Das Werk haben die drei komplett selbst produziert, ebenso wie ein Musikvideo zum Titeltrack. Natürlich präsentierten die jungen Musiker am Samstag einige Songs dieses Albums, unter anderem das rockige „Roadmap“ oder „Stay Together“, den die Musiker nach eigenen Angaben als Filmmusik für ein Ghostbusters-Fanprojekt geschrieben haben. Im Anschluss an die hörenswerte Combo brannten Extrabreit wie schon von zwei vorangegangenen Kult.Park-Auftritten 2016 und 2018 gewohnt ihr Feuerwerk an unvergesslichen Klassikern ab.

Den Support übernahm die Band The Eyes Inside. (Foto: Björn Othlinghaus)

Den Support übernahm die Band The Eyes Inside. (Foto: Björn Othlinghaus)

Neben Gründungsmitglied Stefan Kleinkrieg (Gitarre) besteht die aktuelle Besetzung aus Kai Havaii (Gesang), der kurz vor der Veröffentlichung seines ersten Romans „Rubicon“ steht, Rolf Möller (Schlagzeug), Bubi Hönig (Gitarre) sowie Lars Hartmann (Bass). Um den Spannungspegel hoch zu halten, starteten die „Breiten“ am Samstag zunächst mit kultigen Stücken, die eher den Insidern ein Begriff sind („Geisterbahn fahrn“) sowie neuen Nummern („War das schon alles“), bevor sie die Hits aus dem Koffer holten. „Wer schon mal im Kaufhaus geklaut hat, kann aufs Klo gehen, denn der weiß ja, wie es geht“, leitete Kai Havaii zum Song „Kleptomanie“ über. Natürlich durfte „Polizisten“ nicht fehlen, das sich um jene Klischees dreht, die sich um diese Berufsgattung ranken.

Gitarrist Bubi Hönig (Foto: Björn Othlinghaus)

Gitarrist Bubi Hönig (Foto: Björn Othlinghaus)

Mit zwei inzwischen leider verstorbenen Idolen des deutschen Film- und Showgeschäfts sangen Extrabreit Duette, die natürlich ebenfalls nicht auf der Setliste fehlen durften: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“, das Kai Havaii Anfang 1993 mit Hildegard Knef interpretierte, wurde ebenso von den Fans gefeiert wie „Nichts ist für immer“, das drei Jahre später durch die gesangliche Beteiligung von Harald Juhnke geadelt wurde. Zwischendurch war beim Konzert die Euphorie so groß, dass Fan Manuela den leicht irritierten Kai Havaii von der Bühne ziehen wollte. „Ich kann jetzt nicht, ich muss arbeiten“ erteilte der Musiker dem begeisterten Fan eine liebenswürdige Absage. Im letzten Drittel des energiegeladenen Gigs, auf dem sich die Band in Hochform präsentierte, kamen dann die größten Extrabreit-Hits, darunter das Hans-Albers-Cover „Flieger (grüß‘ mir die Sonne)“ und der Gassenhauer „Hurra, hurra, die Schule brennt“, bei dem ein Mädchen aus dem Publikum mitsingen durfte. Unterm Strich konnte man am Samstag eindrucksvoll erleben, warum Extrabreit auch nach vier Jahrzehnten als Live-Band eine echte Hausnummer darstellen und selbst auf Mega-Events wie Wacken noch immer einen echten Höhepunkt des Programms bilden können.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Kult.Park-Festival 2019 – Interview mit dem Musiker Stefan Stoppok

Stefan Stoppok ist sowohl solo als auch mit Band unterwegs. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Hamburger Musiker Stefan Stoppok ist durch zahlreiche Songs wie „Ärger, du kannst mich nicht anschmir’n“, „Cool durch Zufall“, „Dumpfbacke“ oder „La Kompostela“ vielen Fans des originellen, eingängigen Deutschrocks ein Begriff.

Nach diversen Auftritten im Kulturhaus und im Eigenart in Lüdenscheid steht er nun wieder solo in der Bergstadt auf der Bühne. Am Freitag, 23. August, rockt der Musiker ab 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) das Kult.Park-Festival im Kulturhausgarten. Björn sprach im Vorfeld mit dem Musiker über seine beeindruckende Karriere jenseits der Musikindustrie.

Du bist mit deinen neueren Alben, die du mit deiner eigenen Firma selbst produziert hast, inzwischen erfolgreicher als mit denen, die du mit großen Musikkonzernen wie Sony realisiert hast. Was machst du aus deiner Sicht anders als andere Künstler, die es schwer haben, ohne großes Label mit ihrer Musik erfolgreich zu sein?

Stoppok: Das resultiert sicher zum einen daraus, dass ich das schon so lange mache und zum anderen, dass ich ein Publikum erreiche, das es sehr schätzt, dass ich völlig unabhängig agiere und deshalb meine Kompromisslosigkeit abfeiert.

Du warst zu Beginn deiner Karriere drei Jahre lang als Straßenmusiker unterwegs. War das die Grundlage dafür, dass du später auch als unabhängiger Musiker so konstant erfolgreich sein konntest (und auch bei Tiefschlägen immer wieder die Krone gerichtet und weitergemacht hast)?

Stoppok: „Die Krone gerichtet“, klingt gut! Ja, in der Tat denke ich, dass die Zeit auf der Straße sehr wichtig war, um mein Selbstbewusstsein zu stärken. Man hat einfach so viele verrückte und unvorhersehbare Situationen in dieser Zeit meistern müssen, dass man danach dachte, alles was

Im März 2019 stand Stoppok im Club Eigenart in Lüdenscheid auf der Bühne. (Foto Björn Othlinghaus)

Im März 2019 stand Stoppok im Club Eigenart in Lüdenscheid auf der Bühne. (Foto Björn Othlinghaus)

jetzt noch kommt, ist Pille Palle und kann einen nicht mehr schocken oder aus der Bahn werfen.

Für die Musikindustrie und die großen Plattenfirmen geht es in diesem Jahr nach langer Durststrecke wieder bergauf, nachdem die Online-Musikangebote und Streaming-Plattformen mehr Zuspruch bei den Konsumenten finden. Ihr Einfluss wächst damit allerdings ebenfalls wieder. Ist das für die Musiker ein gutes oder ein schlechtes Signal?

Stoppok: Eher ein schlechtes, da zeitgleich die Musikindustrie einen neuen Weg der Musikerausbeutung gefunden hat und alle bisherigen Errungenschaften der halbwegs sozialen Verteilung mit einem Schlag über den Haufen geworfen hat. Das macht die heutigen Musiker natürlich noch mehr zu Marionetten der Konzerne.

Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du gerne rückgängig machen wollen?

Stoppok: Weiß ich nicht. Da gibt es sicher einige paar Schuhe, die ich mir nicht hätte kaufen sollen, und vielleicht war es unnötig, mal Lotto zu spielen … aber ansonsten habe ich alles richtig gemacht!

Seit dem Erscheinen deines letzten (vielleicht besten und sicher erfolgreichsten) Albums „Operation 17“ sind inzwischen schon wieder fast drei Jahre ins Land gegangen. Wann kommt Nachschub?

Stoppok: Da sitze ich gerade dran und unterbreche die Arbeit nur kurz für das Konzert in Lüdenscheid, danach geht es dann gleich wieder ins Studio und Ende Januar 2020 ist dann die Veröffentlichung des neuen Albums. Im März 2020 geht es dann wieder mit der Band auf Tour.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Kult.Park-Festival 2019 – Interview mit Kai Havaii, Sänger von Extrabreit

Kai Havaii, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Autor erfolgreich ist. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die Formation Extrabreit ist längst zu einer Legende der deutschen Musikszene geworden, und ein Kult.Park-Festival ohne die „Breiten“ kann sich inzwischen kaum noch jemand vorstellen.

Bevor es am Samstag, 17. August 2019, ab 18 Uhr um Kulturhauspark in Lüdenscheid von Extrabreit wieder ordentlich was auf die Ohren gibt, sprach Björn mit Extrabreit-Frontann Kai Havaii.

Am 13. September 2019 erscheint dein erster Roman „Rubicon“, ein Thriller, in dem es um einen ehemaligen Elitesoldaten der Bundeswehr geht, der zum Auftragskiller der italienischen Mafia wird. Wie und wo recherchiert man für so eine Story?

Kai Havaii: Um den richtigen Hintergrund für meine Hauptfigur zu bekommen, habe ich lange Interviews mit Ex-Soldaten geführt, die in Afghanistan im Kampfeinsatz waren. Und natürlich gelesen, was Bücher, Filmdokus, Zeitungsartikel und das Netz zu dem Thema hergeben, was unendlich viel ist. Das gilt auch für die Geschichte und die aktuellen Aktivitäten der `Ndrangheta, der kalabrischen Mafia, um die es in „Rubicon“ geht – speziell auch deren Präsenz in Deutschland. Alles in allem hat die Recherche einige Monate gedauert.

Auf der Bühne gibt Kai Havaii alles. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auf der Bühne gibt Kai Havaii alles. (Foto: Björn Othlinghaus)

Könntest du dir vorstellen, ganz mit der Musik aufzuhören und Schriftsteller zu werden?

Kai Havaii: Das eine schließt das andere ja nicht aus. Solange es möglich ist, habe ich vor, beides zu machen.

Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du gerne rückgängig machen wollen?

Kai Havaii: Es gibt ganz sicher einige Entscheidungen, die im Rückblick gesehen, falsch waren. Aber Irrtümer gehören zum Leben, und weil man nun mal nichts rückgängig machen kann, ist es besser, sich nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Ansonsten halte ich es mit Sartre, der meinte: „Man sollte keine Dummheit zweimal begehen. Die Auswahl ist ja groß genug.“

Das letzte reguläre Extrabreit-Album – von Best Ofs und Live-Mitschnitten einmal abgesehen – erschien im Jahr 2008 („Neues von Hiob“). Könnte es in Zukunft nochmal ein neues Album der „Breiten“ geben?

Kai Havaii: Das ist nicht ausgeschlossen.

Ihr habt in den 90er Jahren mit zwei inzwischen verstorbenen Größen des deutschen Films und Showgeschäfts, Hildegard Knef und Harald Juhnke, zusammengearbeitet. Gibt es heute noch einen Star, mit dem ihr euch eine solche Zusammenarbeit wünscht und wenn ja, wer könnte das sein?

Kai Havaii: Eine schwierige Frage. Meine Duettpartner Marianne Rosenberg, Hilde und Harald sind, was den Kultfaktor betrifft, schwer zu toppen. Aber wenn Helene Fischer Bock hätte, mal richtig zu rocken..:-)).

(Foto: Björn Othlinghaus)

110 Jahre Gastätte Dahlmann – Open Air Teil 2

Jürgen Wigginghaus von Dahlmann (links) mit Mitgliedern der Band Second Hand. (Foto: Björn Othlinghaus)

Dahlmann, Lüdenscheids Kult- und Eventkneipe in der Grabenstraße, feiert in diesem Jahr ihr 110-jähriges Jubiläum.

Klar, dass die beiden Dahlmann-Gastgeber Nanni und Jürgen dieses freudige Ereignis gebührend feiern. Zum zweiten Mal luden sie am Freitag, 9. August 2019 und am Samstag, 10. August 2019 zum Dahlmann-Open-Air auf dem Außengelände der Gaststätte mit jeder Menge guter Live-Musik ein. Am Freitag spielte das Wetter mit zeitweisem Regen leider nicht so gut mit, dennoch entschied Jürgen Wigginghaus, das Konzert mit der Formation Clearwater wie geplant unter freiem Himmel stattfinden zu lassen.

Über mangelnden Zuspruch konnten sich die beiden Dahlmann-Gastgeber Nanni und Jürgen auch diesmal nicht beklagen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Über mangelnden Zuspruch konnten sich die beiden Dahlmann-Gastgeber Nanni und Jürgen auch diesmal nicht beklagen. (Foto: Björn Othlinghaus)

Da in der Mitte des Festgeländes ein großer Pavillon für die Besucher aufgestellt war, gab es eigentlich keinen Grund, zuhause zu bleiben. Dennoch war die Resonanz am Freitag natürlich nicht so groß, dass die beiden Gastronomen wirklich hätten zufrieden sein können. Die Formation Clearwater bestand aus Musikern der CCR-Coverformation Clearwater Revival. Joe Mizzi (Gesang), Robin Stone (Gesang, Gitarre) sowie Andreas Kuhlmann (Bass und elektrisches Cello) boten eine unterhaltsame Mischung aus CCR-Songs sowie Stücken, die von dem britischen Sänger Rod Stewart interpretiert wurden, dessen Werk eine Spezialität von Musiker Robin Stone ist. Darüber hinaus wurden Hits der Band Smokie angestimmt. Auf der Setliste standen unter anderem Klassiker wie „The First Cut Is The Deepest“ (Rod Stewart), „Lody“, „Cotton Fields“ (beide von CCR) oder „Darling“ (Smokie).

Andy Schade (Gitarre, Gesang) und Stefan Witholt (Piano) aus Iserlohn bildeten das Duo !JaSicher! (Foto: Björn Othlinghaus)

Andy Schade (Gitarre, Gesang) und Stefan Witholt (Piano) aus Iserlohn bildeten das Duo !JaSicher! (Foto: Björn Othlinghaus)

Am Samstag war das Wetter dann deutlich besser, das Außengelände in der Grabenstraße prall gefüllt und die Stimmung bei Nanni, Jürgen und der Dahlmann-Crew deutlich besser als tags zuvor. Diesmal traten auf der Open-Air-Bühne sogar zwei Musikacts auf. Andy Schade (Gitarre, Gesang) und Stefan Witholt (Piano) aus Iserlohn bildeten das Duo !JaSicher!, das mit einer abwechslungsreichen, fast schon gewagten Setliste aufwartete. Bei diesem Programm war buchstäblich für jeden etwas dabei, ließen die beiden Künstler doch nicht nur ABBAs „Dancing Queen“ tanzen und die Johnny-Cash-Adaption von Depeche Modes „Personal Jesus“ in neuem Glanz erstrahlen, sondern regten mit „Wunder gibt es immer wieder“ von Katja Epstein zum inbrünstigen Mitsingen an, entstaubten gar den guten, alten Hans Albers mit dem Lied „Beim ersten Mal da tut’s noch weh“ und servierten alles „Aber bitte mit Sahne“.

Wirtin Nanni sorgte für eine farbenfrohe Deko. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wirtin Nanni sorgte für eine farbenfrohe Deko. (Foto: Björn Othlinghaus)

Wer bei dieser Mischung nicht seinen Lieblingssong fand, war wohl selbst Schuld. Die Musiker der Formation Second Hand sind ebenso wie die vorangegangenen Musik-Acts längst Stammgäste auf der Dahlmann-Bühne. Frontmann Carsten Kleinwegener und seine Mitstreiter Chris Glombica (Gitarre), Florian Bido (Schlagzeug) und Max Paroth (Keyboard) hatten diesmal noch die Sängerin Nina Jansen mitgebracht, die zuletzt unter anderem im Rahmen des Festivals Music Fever in Halver zu sehen und zu hören gewesen war. Auf ihrer Setliste stehen Coversongs insbesondere der 70er, 80er und 90er Jahre, aber auch aktuellere Hits. Für Stimmung sorgten die Musiker unter anderem mit „Sex On Fire“ von Kings Of Leon, „Hold The Line“ von Toto oder „Valerie“ von Amy Winehouse, aber auch deutsche Stücke wie „99 Luftballons“ von Nena regten die Gäste zum feiern an. Ein letztes Open-Air-Event bietet die Gaststätte Dahlmann am 6. und 7. September an. Während am Freitag die Düsseldorfer Rock-Legende Dimmy auftritt, wird am Samstag das Duo Whiskerlad mit schottischer und irischer Folk-Musik zu hören sein. Beginn ist jeweils gegen 19 Uhr. Weitere Infos: www.gaststaette-dahlmann.de.

(Foto: Björn Othlinghaus)

Das Music-Fever-Festival – Eine der schönsten Musik-Veranstaltungen in der Region

Die Formation Jamaram, die eine Mischung aus Reggae, Funk, Blues und Latin spielt, war Headliner des Festivals. (Foto: Björn Othlinghaus)

Live-Musik vom Feinsten erfüllte auch in diesem Jahr wieder das weitläufige Gelände der Heesfelder Mühle im Rahmen des beliebten Music-Fever-Festivals.

Bei bestem Sommerwetter hatten die Verantwortlichen der Soundbäckerei um den Halverander Musiker Robin „Binyo“ Brunsmeier am Samstag, 3. August und Sonntag, 4. August 2019, wieder ein spannendes Lineup auf zwei Bühnen zusammengestellt, das einige hundert Besucher in Sommerlaune versetzte.

Das Festival ist längst über die Region hinaus bekannt und beliebt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Das Festival ist längst über die Region hinaus bekannt und beliebt. (Foto: Björn Othlinghaus)

Los ging es auf der Naturbühne mit den Soundbäckerei Kids, einigen jungen Musikerinnen und Musikern, die von Robin Brunsmeier unterrichtet werden. Zusammen mit den beiden Gitarristen und Sängern Kian Zakikhani und Marko Temelkov interpretierte Robin Brunsmeier unter anderem ein mit den beiden selbst komponiertes Lied ohne Namen sowie Binyos Song „Jeremy Pascal“. Im Anschluss begeisterte die junge Musikerin Belana Meschik, die bereits in einer eigenen Band namens Wild Wings aktiv ist, einige Songs dieser vierköpfigen Combo, deren Mitglieder alle Schüler des Anne-Frank-Gymnasium in Halver sind. Auf der großen Hauptbühne trat im Anschluss die hervorragende Mendener Alternative-Combo Royal Wolves auf. Die Formation, bestehend aus Marcel Krajewski (Gesang, Gitarre), Fabian Czerner (Gitarre, Backing-Vocals), Jan Claßen (Bass und Backing-Vocals) sowie Kris Pietak (Schlagzeug) schlägt gerne härtere Töne an, beherrscht aber auch einen zurückhaltenderen, poppigeren Stil.

Der Halveraner Musiker Robin Brunsmeier alias Binyo stand beim Festival nicht nur auf der Bühne, sondern ist auch der maßgebliche Organisator des Music-Fever-Festivals. (Foto: Björn Othlinghaus)

Der Halveraner Musiker Robin Brunsmeier alias Binyo stand beim Festival nicht nur auf der Bühne, sondern ist auch der maßgebliche Organisator des Music-Fever-Festivals. (Foto: Björn Othlinghaus)

Dazu gehört unter anderem der aktuelle Song der Formation, „Body Language“, der wie viele ihrer weniger ruppigen Songs in seiner melodiösen und eingängigen Art im besten Sinne an die australische Band Eskimo Joe erinnert. Nachdem Robin Brunsmeier und der Saxophonist Rudolf F. Nauhauser mit Binyos sprachgewaltigem, augenzwinkerndem Song „Der Philosofisch“ den „Support“ für die Formation Pele Caster übernommen hatten, lieferte die Band aus Dortmund mit ihrem Frontmann Stefan „Pele“ Götzner deutschsprachigen Rock vom Feinsten. Genau genommen waren die Musiker, die zum Festival gekommen waren, nur ein kleiner Teil des 23-köpfigen Rock-Kombinats, das Pele Caster inzwischen bilden. Bevor die Band auf der Bühne abrockte, präsentierte Frontmann Götzner zwei Stücke akustisch.

Die hervorragende Mendener Band Royal Wolves. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die hervorragende Mendener Band Royal Wolves. (Foto: Björn Othlinghaus)

Aus Köln waren die Mitglieder der Crossover-Reggae-Formation Bermuda angereist, die sozusagen einen kleinen Vorgeschmack auf den Hauptact des Abends, Jamaram, gaben, die ebenfalls Reggae mit unterschiedlichen anderen musikalischen Genres mischen. Während Jamaram jedoch oft auf Südamerikanische Versatzstücke zurückgreifen, verbinden Bermooda ihren Roots-Reggae verstärkt mit Rock und Pop. Binyo spielte letztes Jahr auf der Hauptbühne, absolvierte jedoch diesmal einen nicht weniger energiegeladenen Gig auf der Naturbühne. Neben festen Mitstreitern wie Saxophonist Rudolf F. Nauhauser oder Sebastian Kreinberg, mit dem Binyo das Hip-Hop-Duo Hazefeld bildet, waren auch viele sporadische Mitmusiker des beliebten Halveraner Künstlers am Start, darunter Sängerin Nina Jansen, Keyboarder Benni Vollmann und Schlagzeuger Tobias Taugner. Den Höhepunkt des Abends bildete schließlich der Hauptact Jamaram auf der Hauptbühne.

Auch junge Musiker wie hier Belana Meschik, kamen beim Festival nicht zu kurz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch junge Musiker wie hier Belana Meschik, kamen beim Festival nicht zu kurz. (Foto: Björn Othlinghaus)

Die achtköpfige Formation um die beiden Frontleute Thomas „Tom“ Lugo (Gesang) und Samuel „Samy Danger“ Hopf (Gesang, Gitarre) ist in München ansässig und zu Recht als „Gigmonster“ bekannt, das unermüdlich durch Deutschland, Europa und den Rest der Welt tourt. Jamaram vermischen den Reggae mit fast allem, was die Populärmusik zu bieten hat und sparen dabei weder Soul, Funk und Jazz noch Pop-, Afro-, Polka- oder Latin-Versatzstücke aus. Diese sommerliche Mischung der Formation, die schon mehrfach bei Music-Fever zu Gast war, sorgte auch diesmal wieder für hervorragende Stimmung und ließ die Festivalbesucher ausgelassen feiern. Am Sonntagvormittag waren dann alle im Rahmen eines Frühschoppen mit Jazz-Musik zum Chillen eingeladen.

110 Jahre Gaststätte Dahlmann – Open Air an zwei Wochenenden

Dahlmann ohne Jürgen und Nanni: einfach undenkbar! (Foto: Björn Othlinghaus)

Seit 110 Jahren existiert die Kult-Kneipe Dahlmann in der Grabenstraße in Lüdenscheid.

Wo früher überwiegend bei Boulette und Solei das Herrengedeck genossen und die Geselligkeit gepflegt wurde, haben die beiden heutigen Dahlmann-Gastgeber Christiana „Nanni“ Lange und Jürgen Wigginghaus ein Eventlokal entstehen lassen, das sich durch seine Kombination aus regelmäßigen Live-Musik-Veranstaltungen und Partys am Wochenende mit gutbürgerlichem Essen und traditioneller Geselligkeit in der Woche einen Namen gemacht hat. Der Auftakt des Open-Air-Events zum 110-jährigen Jubiläum der beliebten Gaststätte, das sich über zwei Wochenenden erstreckt, vereinte am Freitag, 19. Juli 2019, bereits all die Tugenden des Lokals, dessen Angebot Gäste aus Lüdenscheid, aber auch den umliegenden Städten und Gemeinden sehr zu schätzen wissen.

Ras Flabba und Band sorgten für Roots Reggae vom Feinsten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Ras Flabba und Band sorgten für Roots Reggae vom Feinsten. (Foto: Björn Othlinghaus)

Zum Sommerwetter passte an diesem Abend auch die Musik auf der Dahlmann-Open-Air-Bühne. Ras Flabba heißt mit bürgerlichem Namen Alton Hugh Simpson und wurde in Portland, Jamaika, geboren. Schon früh verschlug es ihn allerdings nach Deutschland, und zwar nach Iserlohn, wo er bis heute lebt und arbeitet. Für den authentischen Klang seines umfangreichen Repertoires an Roots-Reggae-Musik, das sowohl Eigenkompositionen als auch Cover enthält, zeichneten auch die Musiker seiner Band verantwortlich, bestehend aus Christian Sepher (Schlagzeug, Percussion), Marco Cala (Gitarre) sowie Chris Ernst (Keyboard, Gesang).

Reggae-Musik und tolles Sommerwetter sorgten für beste Geburtstagsstimmung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Reggae-Musik und tolles Sommerwetter sorgten für beste Geburtstagsstimmung. (Foto: Björn Othlinghaus)

Letzter ist den Dahlmann-Gästen längst bekannt, zeichnet er doch bei Live-Events für das Bühnenlicht im Saal verantwortlich. Obwohl alle Musiker schon vielen Jahrzehnten auf der Bühne stehen, spielten sie in dieser Konstellation das erste Mal gemeinsam. Auf sehr authentische Weise interpretierten sie unter anderem natürlich zahlreiche Stücke von Bob Marley, darunter „Jammin“ und „No Women No Cry“. Aber auch die eigenen Stücke Ras Flabbas, der bereits zahlreiche Alben veröffentlicht hat, hatten es in sich. Denn der Musiker hat etwas zu sagen, zum Beispiel bei seinem Song „Dictators“, den er auf das plötzlich recht innige Verhältnis zwischen US-Präsident Trump und Koreas Diktator Kim Jong-un bezog.

Nirgends in Lüdenscheid konnte man besser einer gute Zeit mit Freunden verbringen als beim ersten Teil des Dahlmann-Open-Air. (Foto: Björn Othlinghaus)

Nirgends in Lüdenscheid konnte man besser einer gute Zeit mit Freunden verbringen als beim ersten Teil des Dahlmann-Open-Air. (Foto: Björn Othlinghaus)

Auch für das leibliche Wohl war am Freitag bestens gesorgt, denn am Grill gab es Würstchen, Nackensteaks, Nannis Frikadellen sowie Pulled Pork. Am Samstag setzte sich das Open-Air-Event dann mit der Band Summer of Love und Flower-Power-Musik fort. Der zweite Teil des Dahlmann-Open-Air findet am Freitag, 9. August, und am Samstag, 10. August 2019, mit den Bands Clearwater & More sowie Second Hand statt. Der Eintritt ist auch für diese beiden Veranstaltungen frei. Weitere Infos: www.gaststaette-dahlmann.de.